Wien – Batterieelektrisch, Hybrid, Plug-in-Hybrid (ab Sommer): Der Hyundai Ioniq ist das erste Auto der Welt in Triple-Öko-Konfiguration. Nicht einmal Toyotas Hybrid-Trendsetter Prius (siehe hier) kann mit einer solchen Vielfalt aufwarten. Als weiteren Vorteil gegenüber dem Japaner wäre das Doppelkupplungsgetriebe anzuführen, eine auch akustische Wohltat gegenüber dem nervigen CVT-Ansatz bei Toyota.

Foto: Andreas Stockinger

Allerdings hält Hyundai den gestalterischen Ansatz des Prius für schlüssig, denn auch der Ioniq kommt – anders als der Konzernzwilling Kia Niro – mit Fließheck daher. Diese Form war, klammert man den Porsche 911 einmal aus, verwaist, nun dient sie als Projektionsfläche für (antriebstechnische) Avantgarde. Der Grund, warum das funktioniert, führt etliche Jährchen zurück und ist aufs engste mit Citroën verbunden, mit den Baureihen DS bis XM etwa.

Hauptvorteil Reichweite

Im Fahrbetrieb aufgefallen ist zunächst die Sache mit der Reichweite. Die nämlich ist der Hauptvorteil gegenüber dem batterieelektrischen Ioniq (der ja bei den E-Mobilen jüngster Generation eine hochinteressante Ansage ist), dass du halt mit dem hybriden die unbegrenzte Reichweite der Zapfsäulenmobilität hast.

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Weiters zu be- und vermerken war die Sache mit dem Klima. Nicht gleich Weltklima, sondern Mikro-, das an Bord. Erst beschlugen die Scheiben, dann vereisten sie. Denn. Es war die "Driver only"-Heizung aktiviert. Drückt man auf "Sync", weiß die warme Luft, dass der gesamte Passagierraum zu beatmen wäre. Jetzt im Winter ist die Wahlmöglichkeit nicht unbedingt förderlich, frühjahrs sieht das schon anders aus und wird garantiert dazu beitragen, den realen Spritkonsum in Richtung Normverbrauch zu trimmen.

Verbrauch

Der Testschnitt lag bei 6,2 l / 100 km, der klirrenden Kälte wegen ging geschätzt ein Liter aufs Konto kuscheliger Raumtemperatur, mindestens. Indes, apropos Prius: An dessen Knausrigkeit kommt der Ioniq Hybrid nicht ganz heran.

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Was weiters auffällt, ist diese Leichtfüßigkeit, optisch sogar fast Zierlichkeit. Begrüßenswert angesichts der auch stilistisch immer adipöser werdenden Autos. Hyundai macht da ja auch keine Ausnahme. Die 141 PS Systemleistung, die sich aus 105 ottonischen und 43,5 elektrischen summieren, wirken nicht übertrieben forsch im Antritt. Erst im S-Modus, Doppelkupplungsgetriebe Stellung links, findet sich die fallweise auch in einem Hybridfahrzeug nachgefragte Spritzigkeit.

Nähte und Zierrahmerln

Sonst noch was aufgefallen? Eine gewisse Liebe zum Detail, sich äußernd in blauen Nähten und Lüftungszierrahmerln. Der Kofferraum ist ausreichend, die Heckklappe praktisch, das Fixiernetz am Boden zeugsverrutschhemmend. Dumm nur: geteilte Heckscheibe (Spoiler) = geteilte Sicht. Und der untere Abschnitt verdreckt schnell. Wie beim Prius. (Andreas Stockinger, 22.2.2017)

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Nachlese:

Toyota Prius PHV: Geiz mit Benzin, Nachhilfe durch Strom

Kein Robert, aber ein Kia – der Niro

Hybride: Im Wendekreis der Sparsamkeit

Toyota Prius: Der Millionär unter den Ökotypen