Einem Team von Neurowissenschaftern gelang es, Affen beizubringen, sich im Spiegel selbst zu erkennen.

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Unendlich lernfähig ist der Mensch; der Erkenntnisprozess geht jedoch – vor allem bei uns Reiferen – nicht schmerzfrei vor sich. Der Abschied von lieben Sichtweisen, das Durchleiden neuer Erfahrungen, sie vermögen zu quälen. Donald Trumps donnerstägige Presseschelte demonstrierte etwa, welch herausfordernde Etappen auf einem guten Lernweg auftreten.

Entfesselt kämpfte der Dealmaker um seine Realität ("Diese Regierung arbeitet wie eine gut abgestimmte Maschine") und gegen jene, die sie angeblich gefährden ("Der Grad an Unehrlichkeit in den Medien ist außer Kontrolle"). Es war ein Höhepunkt der Woche, der Hoffnungen nährt, der Politneuling würde bald nächsthöhere Lernstufen erklimmen. Im Sinne des Weltfriedens und Blutdrucks Trumps darf diese Zuversicht nicht aufgegeben werden; auch die Forschung nährt ja Optimismus.

Wie unsere brillante Wissenschaftsabteilung berichtet, gelang es Doktoren um Neurowissenschaftler Mu-ming Poo (vom Schanghai-Institut für Biowissenschaften) Affen beizubringen, sich im Spiegel selbst zu erkennen. Einmal die Funktionsweise der reflektierenden Fläche verstanden habend, begannen die Klettervirtuosen ihre Zähne zu studieren, sich zu kämmen und natürlich ihre Genitalien zu inspizieren.

Nicht dass hier der Totalverspiegelung des Weißen Hauses das Wort geredet werden soll. Es geht allein um Hoffnungen im Sinne der These von der unendlichen Lernfähigkeit des Menschen – wenigstens im Sinne von Trump-Landsmann Mark Twain: "Man muss die Tatsachen kennen, bevor man sie verdrehen kann." (Ljubisa Tosic, 18.2.2017)