Berlin – Ein letzter Wettbewerbsfilm steht noch aus, Ana, mon amour vom Rumänen Calin Peter Netzer, der 2013 für Mutter & Sohn mit einem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde. Samstagabend ist es dann wieder so weit: In den Kritikercharts liegt Aki Kaurismäkis Tragikomödie The Other Side of Hope voran, ein rares Highlight dieses Jahrgangs. Der finnische Regisseur hat auf keinem der großen A-Festivals bisher den Hauptpreis ergattern können; dem Vernehmen nach scheint ihn das durchaus zu bekümmern.

Auch Sally Potters routiniert inszenierter Film The Party kam gut an: Die britische Filmemacherin lässt Schauspielgrößen wie Bruno Ganz, Timothy Spall oder Kristin Scott Thomas zu einem komischen Schaukampf antreten, bei dem die Doppelmoral einer bürgerlich-liberalen Elite entlarvt wird.

Das könnte wiederum einem Jurypräsidenten Paul Verhoeven gefallen; vielleicht beweist der Niederländer bei der Preisgala aber auch ein Herz für einen zartbitteren Film über enttäuschte Liebe wie On the Beach Alone At Night des Koreaners Hong Sang-soo. (kam, 17.2.2017)