Wer heute zur Elite, zum Establishment, zum System gehört, der ist praktisch unwählbar. Entsprechend will niemand zum Establishment dazugehören. Rechte Populisten, egal ob Milliardäre oder von gräflichem Geblüt, inszenieren sich als Männer des Volkes gegen die Eliten, Progressive wiederum wettern gegen "gierige, abgehobene neoliberale Eliten".

Ein unbrauchbarer Begriff, findet daher Jens Jessen in der "Zeit". Der Begriff wird leer, wenn die Eliten einfach nur die sind, die anderer Meinung als man selbst sind. Jessens Argumente sind plausibel. Aber dennoch hat er womöglich irgendwie unrecht. Denn der Anti-Eliten-Impuls bringt etwas Wichtiges zur Sprache. (Robert Misik, 19.2.2017)