Oberhausen – Die türkische Regierungspartei AKP verweigerte am Samstag mehreren deutschen Journalisten den Zutritt zu einer Veranstaltung mit dem türkischen Ministerpräsidenten Yilderim in Oberhausen. Begründet wurde dies mit Sicherheitserwägungen und einer angeblichen Absprache mit der Polizei. Diese dementierte jedoch, berichten spiegel.de und turi2.

Betroffen waren ein Reporter der Berliner Tageszeitung "taz" sowie zwei Mitarbeiter des Recherchebüros Correctiv, die für die Plattform #ÖZGÜRÜZ arbeiteten. Reportern der Wochenzeitung Jungle World sei schon im Vorfeld die Akkreditierung verweiger worden. Eine Reporterin des Redaktionsnetzwerks Deutschland habe beklagt, dass ihrem Übersetzer der Zutritt zur Halle verwehrt worden sei, berichtet Correctiv. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland ist die zentrale Redaktion der Madsack Mediengruppe in Hannover. Sie bedient mehr als 30 Redaktionen in Deutschland.

Am Freitag gab die Tageszeitung "Welt" bekannt, dass ihr Türkei-Korrespondent Deniz Yücel sich in Polizeigewahrsam befindet. Yücel hatte sich am Dienstag freiwillig ins Istanbuler Polizeipräsidium begeben, um Fragen zu beantworten. Die Behörden ermitteln gegen Yücel wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, wegen Terrorpropaganda und wegen Datenmissbrauchs. (red, 19.2.2017)