Claudia Reiterer mit Gästen in "Im Zentrum".

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"Wofür brauchen wir überhaupt Lobbyisten?", fragte Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil am Sonntag auf ORF 2 in der Sendung Im Zentrum. Es ging um das strafrechtliche da capo in der Causa Eurofighter. Doskozil setzte fast verzweifelt nach: "Also ich verstehe das nicht." Man wisse doch selbst, welches Gerät man brauche und wer es verkaufe.

Sicher sprach er Vielen aus der Seele, die über 183,4 Millionen Steuergeld, das großteils an Berater, Waffenlobbyisten und internationale Briefkastenfirmen ging, staunten. Freilich Peanuts angesichts der Milliarden, die die Flieger kosteten. Sie kosten übrigens immer noch 220.000 Euro – jeden Tag.

Ausgerechnet Bettina Knötzl von Transparency International stimmte Doskozil und dem ewigen Kämpfer gegen den Eurofighter-Deal Peter Pilz, nicht zu, als diese ein Lobbyistenverbot forderten. Knötzl hatte eingangs Transparenz und Korruption mit Sonnenlicht und Vampiren verglichen: Das Böse werde "zu Staub zerbröseln". Von den schwarz-blauen Einfädlern des Deals, kam niemand der ORF-Einladung nach.

Pilz lächelte viel. Nicht erst, als ein Beitrag der Staatskünstler eingespielt wurde, die schon 2013 von einer müllreifen Fräsmaschine erzählten, die bei den "Gegengeschäften" mit 810.000 Euro zu Buche schlug.

ÖVP-General Werner Amon fand Claudia Reiterers Frage, ob die Regierung Wolfgang Schüssels keine Fehler in der Causa gemacht habe, "ein bissl zu einfach gestellt". Warum erst so spät Licht ins Dunkel kommt, konnte Christian Pilnacek aus dem Justizministerium erklären: Man könne doch nicht "in fremde Staaten mit Streitkräften marschieren und dort die Unterlagen heraus holen". Mit den Eurofightern sicher nicht. (Colette M. Schmidt, 20.2.2017)