Vier Modelle waren stark mit Schadstoffen belastet.

Foto: APA/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene

Zwölf Kombi-Kinderwagen, die zum Transport vom Säuglingen und Kleinkindern gedacht sind, hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) auf Herz und Nieren geprüft. Das Augenmerk lag dabei nicht nur auf kindgerechter Gestaltung, Handhabung und Haltbarkeit, sondern auch auf den Sicherheitsaspekten.

"Leider mussten wir feststellen, dass bei drei getesteten Kinderwagen Kippgefahr besteht", stellt VKI-Projektleiter Christian Undeutsch fest. "Darüber hinaus waren vier Modelle so stark mit Schadstoffen belastet, dass sie insgesamt nur mit "nicht zufriedenstellend" bewertet werden konnten." Lediglich drei von zwölf Kinderwagen erhielten eine gute Benotung.

Akute Kippgefahr

Um den Sitz korrekt zu befestigen, müssen beim Kinderwagen Knorr-Baby Noxxter vier Metallstifte ins Fahrgestell einklinken. Ein deutliches Einrasten ist aber auch zu hören, wenn nur zwei Stifte eingesetzt werden, der Einsatz aber noch über keine ausreichende Stabilität verfügt. Schon bei leichter Belastung droht der Wagen dann zu kippen. Das Unternehmen hat auf diese Ergebnisse reagiert und wird die Konstruktion ab der nächsten Produktion mit einer Kippsperre versehen. Zusätzlich wird die Gebrauchsanweisung mit einem deutlichen Warnhinweis versehen, heißt es.

Auch die Sitze der getesteten Modelle von Bergsteiger und Naturkind können leicht falsch eingesetzt werden und dann unter Umständen kippen, so die Testergebnisse.

Hohe Schadstoffbelastung

Durch hohe Schadstoffbelastung fielen die geprüften Kinderwagen von Bergsteiger, Knorr-Baby, Teutonia, aber auch Bugaboo auf. Bei den drei zuerst genannten Modellen wurde etwa Naphthalin gefunden, das in Verdacht steht, Krebs zu erregen. Auch Flammschutzmittel konnten in zwei Kinderwagen nachgewiesen werden. Diese Substanzen sollen eigentlich die Ausbreitung von Bränden verzögern, teilweise werden Flammenschutzmittel aber auch als Weichmacher eingesetzt.

"Wir hoffen sehr, dass die Hersteller der betroffenen Kinderwagen diese Ergebnisse zum Anlass nehmen, ihre Qualitätssicherung ernsthaft zu überprüfen. Denn es ist nicht nachvollziehbar, dass potenziell krebserregende Stoffe in Produkten verarbeitet werden, die sich im unmittelbaren Kontaktbereich von Kleinkindern befinden. Dass es sehr wohl auch ohne Schadstoffbelastung geht, zeigt das Ergebnis eines anderen Herstellers im Test", so Christian Undeutsch.

Besorgten Eltern wird geraten, die Griffe zu entfernen oder zu überkleben bzw. jene Modelle zu erwerben, die sich durch bessere Testergebnisse ausgezeichnet haben. (red, 22.2.2017)