Rom – Die italienischen Taxifahrer haben nach sechs Tagen ihren Protest gegen die als "unloyal" bewertete Konkurrenz von Mietautos mit Fahrern (NCC) suspendiert. Die Vertreter der Taxifahrer einigten sich am Dienstagabend mit der Regierung auf eine Aussetzung des Arbeitsausstands, der in den letzten Tagen für erhebliche Probleme in mehreren italienischen Städten gesorgt hatte.

Die Regierung wird noch diese Woche Verhandlungen mit den Vertretern der Taxifahrer und der NCC beginnen, die nach Uber-Modell Dienstleistungen anbieten. Ziel sei eine Neuorganisierung des Sektors, hieß es in Rom. Vor dem Streik wollte die Regierung die geltenden Regeln in der Branche bis Ende dieses Jahres verlängern.

Knallkörper vor dem Parlament

Vor einem Treffen zwischen einer Delegation von Taxifahrern mit Verkehrsminister Graziano Delrio war es am Dienstag in Rom zu gewaltsamen Protesten gekommen. Bei einer Demonstration vor dem Parlament explodierten mehrere Knallkörper. Die Regierung habe bisher nichts gegen die unkontrollierten "Schwarzfahrer-Taxis" unternommen, die in immer höherer Anzahl ihre Dienste anbieten würden, kritisierten die Taxifahrer, deren Lobby zu den am besten organisierten und kämpferischsten in Italien zählt.

Die Taxifahrer befürchten, durch zunehmende Liberalisierung ihre Machtposition zu verlieren. Sie haben teilweise hohe Summen für die Lizenzen gezahlt, die in Großstädten bis zu 250.000 Euro kosten können und bei einer Marktöffnung nun an Wert einbüßen könnten. (APA, 22.2.2017)