Die Zahl der Privatuniversitäten in Österreich nimmt zu. Im Wintersemester 2017 nimmt mit dem "Jam Music Lab" in Wien der 13. Standort seinen Betrieb auf.

Wissenschaftsrat und Universitätenkonferenz (Uniko) haben mehrfach kritisiert, dass es zu leicht sei, eine Privatuni zu gründen, dadurch würde die Marke "Universität" leiden. Anlass für die Sorge ist unter anderem das geplante Medizinstudium in Mürzzuschlag.

Aus Privatuniversitäten sollen deshalb Privathochschulen werden, schlägt der Wissenschaftsrat vor. Dem schließt sich nun auch die Uniko an. Erst wenn sich Privathochschulen bewähren, sollen sie sich in der zweiten Ausbaustufe um den Status der Privatuni bewerben können, schlägt Uniko-Präsident Oliver Vitouch im Gespräch mit dem STANDARD vor.

Auch Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hat kürzlich von "Qualitätsproblemen" gesprochen und sich für Reformen bezüglich der Privatuniversitäten offen gezeigt. Aus dem Wissenschaftsministerium heißt es dazu, dass Gespräche für die Reformierung des Hochschulqualitätsgesetzes laufen. "Man muss sich das neu anschauen und nachschärfen", sagt eine Sprecherin. Details zu den geplanten Änderungen wolle man vor dem Ende des Gesprächsprozesses aber keine nennen. Erste Ergebnisse sollen im Frühjahr präsentiert werden. Auch die Finanzierung der Privatunis soll bei diesen Gesprächen jedenfalls thematisiert werden.

Finanzierungsverbot

Vitouch kritisiert, dass die meisten Privatuniversitäten mit öffentlichen Geldern finanziert werden. Nur vier der 13 Privatunis kommen ohne öffentliche Mittel aus. Zwar besteht für den Bund ein Finanzierungsverbot von Privatunis, aber nicht für die Bundesländer und Gemeinden. Ein Finanzierungsverbot für die Länder sei zwar ein "drastischer Schritt" aber "vernünftig", sagt Vitouch. (koli, 23.2.2017)