Die Instandsetzung des verwahrlosten Maracana-Stadions in Rio de Janeiro soll umgerechnet mindestens sechs Millionen Euro verschlingen. Mit dieser Summe rechnet nach Informationen des Internetportals UOL Esporte eine der Betreibergesellschaften, die die Verwaltung des berühmten Fußballtempels vom Konsortium Odebrecht übernehmen will. (sid, 23.2.2017)

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Die Innereien des Maracana im Februar 2017. Das Stadion wurde für die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Sommerspiele 2016 aufgebrezelt und kostete rund 500 Millionen Euro.

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"Das Maracana ist das beste Symbol dafür, wie die Olympischen Spiele gemanagt wurden", so Mauricio Santoro, Politikwissenschafter an der Rio de Janeiro State University. "Die Mehrheit der Bevölkerung würde niemals einen Golfplatz oder andere olympische Spots besuchen. Beim Maracana verhält es sich anders: Es ist das Kronjuwel."

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Das Konsortium Odebrecht hatte im November vergangenen Jahres nach fast neun Monaten die Arena vom Olympiakomitee zurückbekommen. Weil das Stadion-Konsortium aber nicht für Schäden und Rechnungen gerade stehen will, wurden die notwendigen Instandhaltungsarbeiten seitdem nicht durchgeführt.

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Trockenzeit in Rio. Unbezahlte Stromrechnungen verursachten einen Bewässerungsstopp. Dennoch wird Flamengo Rio de Janeiro am 8. März den argentinischen Verein Club Atlético San Lorenzo de Almargo in der Gruppenphase der Copa Libertadores empfangen und das heuer erste Spiel im Maracana austragen.

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Herausgerissene Sitze im Maracana. "Während der olympischen Spiele war die Stadtverwaltung darum bemüht, die Dinge irgendwie zusammen zu halten" sagt Oliver Stuenkel, Lehrbeauftragter für Internationale Beziehungen an der Getulio Vargas Stiftung. "In der Minute, in der die Spiele vorbei waren, brach alles zusammen."

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Die größten Reparaturposten sind das Dach, das durch das Feuerwerk bei den olympischen Eröffnungs- und Schlusszeremonien in Mitleidenschaft gezogen worden war, sowie elektrische Leitungen, teilweise von Dieben entwendet, und Schäden an herausgerissenen Sitzschalen und am Mobiliar in den VIP-Logen.

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Mario Andrada, Mediensprecher des Comitê Rio 2016, wies darauf hin, dass nach einer gemeinsamen Inspektion mit Odebrecht von einem Gutachter nur geringfügige Schäden in Höhe von umgerechnet 120.000 Euro festgestellt worden seien. Eine der Betreibergesellschaften, die die Verwaltung des berühmten Fußballtempels vom Konsortium Odebrecht übernehmen will, schätzt den Schaden jedoch auf sechs Millionen Euro. Der Zwist zwischen Odebrecht und dem Olympia-Organisationskomitee, das angeblich die Arena mit offenen Rechnung und zahlreichen Schäden zurückgegeben hat, wird bereits vor Gericht ausgefochten.

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An der Übernahme des Betreibervertrages für das im Landesbesitz befindliche Stadion sind die französischen Unternehmergruppen Lagardère und GL Events interessiert. Wegen der ungeklärten Frage, wer für Schäden und unbezahlte Rechnungen aufkommen muss, ziehen sich die Verhandlungen jedoch hinaus.

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