Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich am Donnerstag "tief betroffen darüber, dass Ministerin Sabine Oberhauser ihren Kampf gegen den Krebs verloren hat". "Großen Respekt" bezeugte er in einer Aussendung für den offenen Umgang der Ministerin mit ihrer Erkrankung. "Ihre Fröhlichkeit, ihre Kompetenz und ihr Engagement werden uns fehlen", betonte der Bundespräsident.

Van der Bellen erinnerte daran, dass Oberhauser eine "überzeugte Gewerkschafterin" war, die sich vehement für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eingesetzt habe. Unvergessen bleiben werde auch ihr starkes frauenpolitisches Engagement – das sie etwa Mitglied des Vereins der Wiener Frauenhäuser, als Vorsitzende des Österreichischen Frauenringes, als ÖGB-Frauenvorsitzende und schließlich als Frauenministerin zeigte.

Bundeskanzler Christian Kern reagierte mit einer Stellungnahme auf Facebook auf den Tod von Oberhauser: "Ich sollte mich freuen, dass ich Sabine Oberhauser gekannt habe. Ich sollte mich freuen, dass ich erleben durfte, mit wie viel Kraft, Energie und Leidenschaft sie für ihre Politik gekämpft hat.

Aber ich bin im Moment nur unglaublich und unbeschreiblich traurig, dass Sabine Oberhauser heute ihren Kampf gegen den Krebs verloren hat. Mein Mitgefühl und meine ganze Anteilnahme sind in diesen schweren, bitteren Stunden bei ihrem Mann, ihren Töchtern und ihrer Familie."

Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) erklärte, dass Österreich mit Oberhauser "einen großartigen Menschen und eine leidenschaftliche Politikerin" verloren habe. "Ich habe sie als wunderbare Kollegin mit Handschlagqualität kennen und schätzen gelernt. Auch der offene Umgang mit ihrer Krebserkrankung hat sie ausgezeichnet. Damit war Sabine vielen Menschen ein Vorbild, dafür hat sie auch meinen großen Respekt. Allen Angehörigen und Freunden möchte ich in diesen schweren Stunden mein tief empfundenes Beileid aussprechen. Sie wird fehlen", so der Vizekanzler in einer Stellungnahme.

"Eine leidenschaftliche Politikerin und ein großartiger und liebenswerter Mensch ist viel zu früh von uns gegangen ... In den Herzen so vieler Menschen hat sie einen bleibenden Platz", zeigte sich Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) schwer erschüttert. "Ihre Herzlichkeit war mitreißend. Die Republik hat eine erfahrene und profilierte Ministerin verloren. Die Sozialdemokratie verliert eine große Frau und Mitstreiterin. Ich persönlich verliere eine liebe Freundin", erklärte sie in einer Aussendung.

"Der SPÖ-Klub trauert um Sabine Oberhauser", betonte SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder. Er würdigte die Verstorbene als "liebevollen, humor- und kraftvollen Menschen" – und als Politikerin, "die unbeirrt ihren Weg ging und sich konsequent für die Verwirklichung ihrer Ziele einsetzte".

"Unfassbar traurig und schockiert lässt uns die Nachricht von Sabine Oberhausers Tod zurück", beschrieb SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler die "tiefe Trauer" der Parteifreunde. "Ihr Tod ist ein schwerer Verlust, nicht nur für die Sozialdemokratie, sondern auch für die Republik und für uns alle ganz persönlich ... liebe Sabine, wir werden dich niemals vergessen."

Auch die SPÖ-Frauen waren tief betroffen: "Liebe Sabine, wir SPÖ-Frauen werden dein fröhliches Gemüt und deine unerschütterliche Lebensfreude sehr vermissen. Ein letztes Freundschaft", schrieben SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek und SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner in einer Aussendung.

Tief betroffen zeigte sich Finanzminister Hans Jörg Schelling. "Sabine Oberhauser wird mir sehr fehlen", würdigte er ihre "profunde Fachkenntnis", aber auch "ihre herzliche, menschliche Art". "Ich bin tief betroffen vom Ableben von Sabine Oberhauser. Sie hat bis zum Schluss gekämpft", deponierte Familienministerin Sophie Karmasin. Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) – "Spiegelminister" Oberhausers – lobte die stets enge und konstruktive Zusammenarbeit und versicherte: "Ihr unermüdlicher Einsatz und ihre außergewöhnliche und liebenswürdige Persönlichkeit werden uns immer in Erinnerung bleiben."

ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger hat Oberhauser als "extrem warmherzige und extrem fleißige, vorbildliche Kollegin" gewürdigt. Sie habe immer nur das Beste gewollt. Das Martyrium des heimtückischen Unterleibskarzinoms habe sie "heldenhaft ertragen". Nun sei sie viel zu früh gegangen, sagte Rasinger.

Für Rasinger steht es "außer Frage", dass das Amt nachbesetzt werden muss und nicht wie derzeit interimistisch weiterhin von Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) mitbetreut wird. Er sei ein "vehementer Verfechter" eines eigenen Gesundheitsministeriums, sagte Rasinger. Er hofft, dass für die Nachfolge jemand gefunden wird, "der kundig ist und der das Wohl für das Gesundheitswesen so im Auge hat wie die Sabine".

"Tief erschüttert" über Oberhausers Tod zeigte sich FPÖ-Chef Strache. "Sabine Oberhauser hat tapfer gegen ihre furchtbare Erkrankung gekämpft." Als Ministerin sei sie fair und sachlich gewesen. "Mein ganzes Beileid gilt nun ihren Angehörigen, die sie schmerzlich vermissen werden."

Auch der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) zeigte sich tief betroffen. Oberhauser habe ihr Leben sowohl als Ärztin als auch als Politikerin dem Gesundheitswesen gewidmet – "nur den Kampf um ihre eigene Gesundheit hat sie leider Gottes verloren", so Hofer. "Ich habe Sabine Oberhauser als einen unglaublich herzlichen Menschen mit Handschlagqualität kennen und schätzen gelernt. Auch wenn wir politisch nicht immer einer Meinung waren, so war sie mit ihrer lebensfrohen Art stets sachlich und durchsetzungsstark in der politischen Auseinandersetzung. Umso trauriger ist es, dass sie so früh gehen musste. Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt ihren Angehörigen", sagte der FPÖ-Vizeparteichef.

Auch Grünen-Chefin Glawischnig drückte ihre Bestürzung aus: "Ihr Ableben schmerzt zutiefst und macht mich sehr betroffen." Mit Oberhauser habe man eine der engagiertesten Politikerinnen des Landes verloren, sagte sie in einer Aussendung. "Sabine Oberhauser hat die wunderbare Fähigkeit besessen, Frauen über alle ideologischen Grenzen hinweg zu ermutigen und zu bestärken." Auch würdigte Glawischnig die Erfolge der Gesundheitsministerin: "Sie hatte eine beharrliche und persönlich verbindliche Art, Politik zu gestalten."

Respekt zollte die Grünen-Chefin der Verstorbenen auch für ihren offenen Umgang mit der Krankheit. "Umso trauriger macht mich nun die Tatsache, dass ihr so vielseitiges und engagiertes Leben viel zu früh zu Ende ging. Sie hätte noch so viel zu geben gehabt – als Gesundheitsministerin, als Frauenpolitikerin und als Mensch."

Tief betroffen reagierte auch Neos-Klubobmann Strolz: "Mit Sabine Oberhauser verliert Österreich einen bis zuletzt starken und beeindruckenden Menschen, dem weit über die Parteigrenzen hinaus Respekt und Anerkennung entgegengebracht wurde. "Heute verliert nicht nur die Republik eine unermüdliche Kämpferin für die Gleichberechtigung von Frauen und eine leidenschaftliche Gesundheitspolitikerin, sondern vor allem ihre Familie einen liebenden Menschen", sagte er. "Sie wird fehlen."

Oberhausers Umgang mit der Krankheit würdigte Team-Stronach-Klubchef Lugar: "Wenn man gesehen hat, wie tapfer sich die Gesundheitsministerin gegen ihre schwere Erkrankung gewehrt hat, dann ist man umso betroffener, wenn man von ihrem Tod hört. Sabine Oberhauser hat durch ihren Lebenswillen vielen Schwerkranken Kraft gegeben." Auch er sprach den Angehörigen seine Anteilnahme aus. (APA, 23.2.2017)