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Mufti Asif Umar spricht zu Freiwilligen am Friedhof Chesed Shel Emeth in Missouri.

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Die Polizei untersucht geschändete Gräber am Mount Carmel Cemetery in Philadelphia.

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Europa und die USA erleben einen Aufschwung des Populismus. Dies macht sich vor allem am Umgang mit den Minderheiten bemerkbar. Phänomene wie Islamfeindlichkeit und Antisemitismus treten vermehrt auf. So ist beispielsweise in den USA Antisemitismus mit dem Sieg von Donald J. Trump angestiegen. Mehrere jüdische Einrichtungen erhielten Bombendrohungen. Teilweise mussten jüdische Zentren evakuiert werden. Die jüdische Community ist zurecht besorgt!

Der Präsident der Vereinigten Staaten selbst brauchte einige Anläufe, bis er sich klar dazu äußerte. Schließlich fand er Worte gegen Vorurteile und Gewalt beim Besuch des Museums für afroamerikanische Geschichte und Kultur in Washington vergangenen Dienstag. Diese Worte folgten auf die Nachricht von der Schändung eines alten jüdischen Friedhofs in der Nähe von St. Louis im Bundesstaat Missouri. Dort wurden mehr als 170 Gräber geschändet. Grabsteine wurden ausgerissen und auf den Boden geworfen. Am Wochenende wurden am Mount-Carmel-Friedhof in Philadelphia hunderte Grabsteine zerschlagen oder umgestürzt. Der Hass treibt Menschen sogar soweit, nicht einmal vor der Ruhestätte der Toten halt zu machen.

Hoffnung und Solidarität

Als Reaktion auf den Vorfall in St. Louis haben sich Muslime zusammengetan und eine Spendenkampagne gestartet, um die Reparaturkosten zu decken. Innerhalb von drei Stunden kamen 20.000 US-Dollar zusammen, inzwischen sind es mehr als 120.000 US-Dollar. Die Initiative will keine Gewalt, keinen Hass hinnehmen. Dafür braucht es neben Worten auch Taten. Muslime sind selbst eine Minderheit, die vermehrt Anfeindungen und Attacken ausgesetzt ist. Auch sie erleben eine Welle der Solidarisierung der Zivilgesellschaft. Während des "Muslim Ban" haben sich viele jüdische Bürger für Muslime stark gemacht.

So sehr die Gesellschaft an Rassismus, Antisemitismus und Islamophobie krankt, so wichtig ist es, zusammenzuhalten und füreinander einzustehen. Und in Zeiten wie diesen, wo leider allzu oft Antisemitismus auf Flüchtlinge und Muslime reduziert wird, braucht es umso mehr neue Narrative und Geschichten der Hoffnung und Solidarität. (Amani Abuzahra, 27.2.2017)