Che Guevara hat schon eines. Nun sollte auch der nordvietnamesische Revolutionär und Staatsgründer Hồ Chi Minh eines bekommen: ein Denkmal in Wien. Der Donaupark sollte offenbar ein Refugium für Denkmäler zweifelhafter kommunistischer Gewalttäter werden.

Nix is’. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny kam die Idee offenbar nicht so toll vor und ordnete eine "Prüfung" an. Das bedeutet in Österreich Verschiebung auf den St. Nimmerleinstag. Mailath, der nicht zu denen gehört, die in der Wiener SPÖ dem Klub der "1968er-Nostalgiker" angehören (Ho, Ho, Ho Chi Minh!") ist sich wohl darüber im Klaren, dass Ho Chi Minh auf der Bestenliste der großen Massenmörder zum Heil der Menschheit ziemlich weit oben hingehört. Um den "neuen Menschen" zu schaffen, muss man ja den Klassenfeind großflächig entfernen. Da hilft es auch nichts, dass die Statue ein Wunsch der österreichisch-vietnamesischen Gesellschaft war.

Wien hätte sich in die Reihe jener revisionistischen Bewegungen eingereiht, wo die Statuen der alten kommunistischen Diktatoren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zunächst abgebrochen und dann teilweise wieder aufgestellt wurden. So wie jene von Felix Dserschinski, dem Gründer der ersten sowjetischen Geheimpolizei, der Tscheka, die von ihrem Platz vor der KGB-Zentrale entfernt, dann aber immerhin in einem Park an der Moskwa neu aufgestellt wurde. (Hans Rauscher, 23.2.2017)