500 Miet- und Eigentumswohnungen sollen im Marina Tower entstehen. Mit dem Bau soll heuer endlich begonnen werden. Bezüglich der Gestaltung der Brücke zur Donau gab es zuvor noch manches zu klären.

Visualisierung: IES

Wien – Spätestens im dritten Quartal 2017 soll es nun endlich so weit sein: Der Marina Tower an der Donau im 2. Wiener Gemeindebezirk soll dann endlich in die Höhe wachsen. Derzeit ist das Baufeld direkt angrenzend an die U2-Station Donaumarina noch eine "Gstättn", wie man in Wien so schön sagt.

Eigentlich könnte hier schon längst ein Turm stehen. Ursprünglich war der Marina Tower nämlich als Büroturm geplant. Wegen der ohnehin recht gut gefüllten Büro-Pipeline und der andererseits herandräuenden Wohnraumknappheit folgte aber ein Umdenken der Projektbetreiber. Man entschloss sich, einen Wohnturm daraus zu machen.

Rund 500 Miet- und Eigentumswohnungen will die IES Immobilien-Projektentwicklung Gmbh hier nun errichten. Laut Projekt-Website werden die Nettomieten pro Quadratmeter bei etwa zwölf Euro liegen, die Quadratmeterpreise für die Eigentumswohnungen sollen bei 3500 Euro beginnen und bis 6800 Euro reichen. Ganz oben sind Penthousewohnungen um rund 9000 Euro pro Quadratmeter geplant.

Vertragsverhandlungen

Ein erster offizieller Spatenstich fand wenige Wochen vor der Wiener Gemeinderatswahl im Oktober 2015 statt. Dann passierte erst einmal nichts, zumindest nichts nach außen Erkennbares. Laut Attila Dery, Marketing- und Vertriebsleiter bei IES, hat man in dieser Zeit aber intensiv verhandelt: IES hatte sich nämlich zur Herstellung eines Brückengebäudes über den Handelskai hin zum rechten Donauufer verpflichtet.

Dazu musste man unter anderem mit Stadt Wien, ÖBB und Via Donau viele Gespräche führen – "denn über deren Grundstücke wird unser 'Marina Deck' verlaufen", so Dery. Es sei ein sehr langer Prozess gewesen, dafür einen Vertrag aufzusetzen, mit dem dann alle einverstanden waren.

Das "Marina Deck" werde "aufwendig gestaltet sein und für die Öffentlichkeit direkten Zugang zum rechten Donauufer ermöglichen", verspricht Dery. Mehr als fünf Prozent der Gesamtinvestitionskosten von rund 200 Millionen Euro würden auf dieses Bauwerk entfallen.

Ein Dutzend städtebauliche Verträge in Verhandlung

Von den Entwicklern wird der Vertrag "eine Art städtebauliche Vereinbarung" genannt. Streng genommen ist er das aber nicht – zumindest nicht in jener Form, wie sie seit der Wiener Bauordnungsnovelle von 2014 möglich ist. Seither wurden laut Auskunft der Magistratsdirektion für fünf Bauvorhaben städtebauliche Verträge abgeschlossen. Die ersten beiden waren die Danube Flats (22. Bezirk) und das Projekt Triiiple am Donaukanal (3. Bezirk), weiters Wohnen am Rosenhügel (12. Bezirk), die Siemensäcker im 21. sowie ein Projekt der Sozialbau AG im 22. Bezirk.

Für rund ein Dutzend weitere Projekte sind derzeit städtebauliche Verträge in Verhandlung, sagt Daniela Strassl, Bereichsleiterin Immobilienstrategie in der Magistratsdirektion, wo diese Verträge für sämtliche beteiligten Magistratsabteilungen koordiniert werden.

MGC Plaza: Baustart vielleicht 2018

Schon sehr weit gediehen, aber noch nicht in trockenen Tüchern sind etwa die Verhandlungen zum städtebaulichen Vertrag für die Errichtung dreier Hochhäuser am Erdberger Mais im dritten Bezirk. Entwickler Ariel Muzicant bemüht sich "seit 15 Jahren" um eine dortige Wohnbebauung, wie er sagt.

Ein erstes Wohnobjekt ist nun auch bereits in Bau, für fünf weitere soll noch heuer der Startschuss fallen. Über die infrastrukturellen Begleitmaßnahmen der drei geplanten Wohntürme auf dem Areal des MGC-Parkplatzes – die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs wurden 2014 präsentiert – ist man aber noch in Gesprächen, etwa über Grünflächen und Ballspielplätze, so Muzicant zum STANDARD. Er hofft auf einen Baustart 2018. Insgesamt will er am Erdberger Mais 1700 Wohnungen schaffen, die Hälfte davon soll zu "sozial verträglichen" Konditionen vergeben werden. (Martin Putschögl, 25.2.2017)