Was tun Präsidenten, wenn sie nicht mehr Präsidenten sind? Von Ex-HBP Fischer wissen wir seit Wochen, dass er als Vereinsvorstand des Wiener Instituts für die Wissenschaften vom Menschen arbeiten wird. Seit dieser Woche wissen wir, dass er noch anderes tut: Fischer übt sich im Ballerinenstemmen. Es handelt sich dabei um eine seltene, dem Zwergenwurf entfernt verwandte Sportdisziplin.

Das erhebende Foto, auf dem Fischer die feschen Damen in ihren fleischfarbenen Trikots hochstemmt, ging zu Recht durch die Gazetten. Es zeigt nicht nur die Grazilität von Frau Firenze und Frau Ledan vorteilhaft in Szene gesetzt, sondern auch die körperliche Fitness des Ex-HBP. Klänge es nicht so unehrerbietig, es müsste hier der Satz stehen: Dieser Heifi ist doch eine verdammt coole Socke.

Solche und solche

Vor der Frage der postpräsidentiellen Zukunftsgestaltung steht aktuell auch ein anderer cooler Larry, Barack Obama. Die Geschichte seiner Vorgänger zeigt, dass es solche Pensionisten gibt und solche: die Gemächlichen und die Umtriebigen.

Zu den Umtriebigen zählt der fromme Jimmy Carter. Er wollte erst Missionar werden, entschloss sich dann aber zu einer Karriere als rasender Privatdiplomat (Friedensnobelpreis 2002). Nicht zu bremsen ist auch Bill Clinton, der nach dem idiotischen Impeachment wegen der Minette im Oval Office mit 125 Millionen Anwaltsschulden dastand und es inzwischen zu einem Vermögen von 250 Millionen gebracht hat. Ist bei einem Honorar von 500.000 Dollar pro Sermon gar nicht so schwierig.

Texanischer Simpel

Wie anders George W. Bush. Der ist allem Anschein nach zu Tod froh, dass er dem Stressjob in Washington, D.C., den Rücken gekehrt hat und jetzt genau dasselbe Leben führt wie in seiner vorpräsidentiellen Zeit, nämlich das eines unambitionierten texanischen Simpels, der am liebsten auf seiner Farm abhängt. Ehrgeiz lässt er nur auf dem Gebiet der Malerei erkennen. Hoffentlich bemalt er seine Leinwände gekonnter, als er sich den Ausgang des Irakkrieg ausgemalt hat.

Wie aber wird Donald Trump seine Pension gestalten? Darüber kann man nur spekulieren. Noch ein paar Häuser bauen, Haare färben, in den Spiegel schauen, Pettingkurse im Trump Tower geben. Dem liberalen Amerika wird's egal sein, mit welchen Plänen The Donald abtritt. Hauptsache, er tritt ab, und das lieber heute als morgen. (Christoph Winder, Album, 24.2.2017)