Wien – Die Untersuchungshaft des Wiener Kindergarten-Betreibers Hassan Mousa, gegen den wegen Untreue, Förderungsmissbrauch und betrügerischer Krida ermittelt wird, ist am Freitag vom Straflandesgericht um ein Monat verlängert worden. Das sagte Behördensprecherin Christina Salzborn. Der Vorsitzende der Arabischen Kultusgemeinde sitzt seit 12. Februar in Untersuchungshaft.

Als Haftgründe wurden von der Justiz Flucht-, Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr angenommen. Mousa soll als Betreiber eines islamischen Bildungszentrums in Floridsdorf bereits seit 2013 Fördergelder abgezweigt und den Trägerverein um mindestens zwei Millionen Euro geschädigt haben. Als die Einrichtung in die Pleite schlitterte, soll der 57-Jährige auch noch Vermögensbestandteile nach Ägypten geschafft und damit seinen Gläubigern entzogen haben.

Islamischer Kindergarten

Mousa selbst sieht sich als Opfer einer Intrige, indem sie ihn ins Gefängnis bringen", erklärte Michael Dohr, der Verteidiger des 57-Jährigen.

Mousa, der auch Vorsitzender der Arabischen Kultusgemeinde in Österreich ist, hatte in Floridsdorf das islamisches Bildungszentrum betrieben. In dem Gebäude in der Weisselgasse waren die "Austrian International School" – bestehend aus einer Volksschule, einer Neuen Mittelschule und einem Oberstufenrealgymnasium -, ein Kindergarten und ein Hort untergebracht. Das "Edu & Fun Schul-Bildungszentrum" bezog ab 2009 Subventionen von den Wiener Kindergärten (MA 10), ehe im April 2016 der Förder-Vertrag wegen angeblicher finanzieller Unstimmigkeiten gekündigt wurde.

Verdacht auf Fördergeldmissbrauch

Mousas Rechtsvertreter bestreitet, dass es solche gegeben hat. Am Vorwurf, seit 2013 wären Fördergelder dem Trägerverein entzogen und anderweitig verwendet worden, sei nichts dran, sagte er.

Der Kindergarten wurde im Vorjahr nicht nur wegen des Verdachts des Fördergeldmissbrauchs geschlossen. Er wurde im Juni 2015 dezidiert auch deshalb gesperrt, weil in diesem Kindergarten immer wieder Koranunterricht erteilt worden war. (APA, 24.3.2017)