Damaskus – US-General Joseph Votel hat nach Angaben syrischer Rebellen das Bürgerkriegsland besucht. Der Oberbefehlshaber des US-Zentralkommandos, der die US-Streitkräfte im Nahen Osten befehligt, führte bei dem Besuch am Freitag Gespräche mit Vertretern der von den USA unterstützten kurdisch-arabischen Rebellenallianz Demokratische Kräfte Syriens (SDF), wie ein SDF-Sprecher mitteilte.

Es war Votels erster Besuch seit der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump im Jänner. Das US-Verteidigungsministerium äußerte sich zunächst nicht zu der Visite. SDF-Sprecher Talal Sello wertete die Zusammenkunft als "Bestätigung für die US-Unterstützung für unsere Truppen". Votel habe bei seinem Besuch von den SDF-Kämpfern eroberte Gebiete besucht und mehrere Kommandanten getroffen. Die Ergebnisse seien "positiv": Der General habe zugesagt, dem Bündnis künftig auch "schwere Waffen" für den Kampf gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zur Verfügung zu stellen.

IS-"Hauptstadt"

Die SDF-Allianz hatte im November eine Bodenoffensive auf die nordsyrische Stadt Raqqa gestartet. Die Jihadisten sehen in Raqqa die "Hauptstadt" des von ihnen im Jahr 2014 ausgerufenen "Kalifats" in Syrien und im Irak. Auch türkische Truppen wollen Raqqa zurückerobern.

Washington hat zur Unterstützung der SDF etwa 500 Soldaten entsandt, darunter Spezialkräfte, Ausbildner und Sprengstoffexperten. Die US-Soldaten helfen außerdem bei der Koordinierung der Luftangriffe der US-geführten Militärallianz gegen den IS. Seit Trumps Amtsantritt erhielten die SDF-Rebellen zusätzliche Geländewagen. Die US-Unterstützung sorgt jedoch für Spannungen mit der Türkei: Von den rund 30.000 SDF-Kämpfern gehören etwa zwei Drittel zu den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), die die Türkei als "Terrororganisation" ansieht. (APA, 25.2.2017)