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Kjetil Jansrud geht als Führender im Abfahrts-Weltcup ins Saisonfinale in Aspen.

Foto: reuters/olsen

Kvitfjell – Kjetil Jansrud hat am Samstag die zweite Weltcup-Abfahrt in Kvitfjell gewonnen. In einer spannenden Entscheidung fuhr der Lokalmatador acht Hundertstel vor Peter Fill auf Platz eins und baute damit auch die Führung im Abfahrts-Weltcup vor dem Italiener auf 33 Punkte aus. Die Entscheidung fällt beim Finale in Aspen. Dritter wurde Beat Feuz, dem Schweizer Weltmeister fehlten auch nur 14 Hundertstel auf Jansrud.

Weniger gut lief es für die Österreicher. Deren Bester, Vincent Kriechmayr, musste sich mit Platz zehn bescheiden (+00,74). Hannes Reichelt folgte auf dem elften Rang (+00,82). Matthias Mayer musste nach dem zweiten Platz am Freitag diesmal mit dem 16. vorliebnehmen. Ein Fehler im unteren Teil kostete den Kärntner eine bessere Platzierung. Bostjan Kline, der Sieger vom Freitag, wurde diesmal Siebenter.

Klaus Kröll gab nach seiner 156. Weltcup-Abfahrt (Rekord) das Ende seiner imposanten Karriere bekannt. Der 36-jährige Steirer konnte sechs Rennen gewinnen und holte einmal auch die Abfahrts-Weltcupwertung. Heuer schaffte er die Qualifikation für das Saisonfinale nicht mehr.

Überschattet wurde das Rennen von zwei schweren Stürzen. Der US-Amerikaner Jared Goldberg krachte nach einem Sprung mit dem Kopf und Nackenbereich auf die Piste, fuhr nach der Befreiung aus dem Netz aber selbst ins Ziel. Der Norweger Alexander Sannes Thorsen stürzte an der gleichen Stelle, er erlitt laut einer ersten Diagnose eine schwere Gehirnerschütterung. Der Verdacht auf Rückenverletzung dürfte sich zum Glück nicht bestätigen.

Jansrud oder Fill

Für Jansrud war es der bereits sechste Erfolg bei seinem Heim-Weltcup, für Colorado gibt es nur ein Ziel. "Ich gehe auf einen Sieg los, ich bin in einer guten Form. Aber Peter hat gezeigt, dass er nicht kampflos aufgeben wird. Nach Kitzbühel und dem 36. Platz hätte man das nicht mehr gedacht, dass ich um die Kugel mitfahre", sagte Jansrud.

"Alle Siege sind schön, aber zu Hause ist es am allerschönsten", meinte der Norweger. Bereits am Sonntag will er im Super-G den Kugelgewinn perfekt machen, er hat 329 Zähler auf dem Konto, es folgen bei zwei noch ausstehenden Bewerben Dominik Paris (192), sein Landsmann und Titelverteidiger Aleksander Aamodt Kilde (189) und Matthias Mayer (167). Super-G-Vizeweltmeister Jansrud könnte wie 2015 zwei Disziplinwertungen und eine WM-Silbermedaille gewinnen.

"Spannung bis zum Schluss", sagte Fill zum Abfahrtskugelkampf und ärgerte sich über den knappen Rückstand im Rennen. "Aber es war eine gute Fahrt. Ich fahre momentan Rennen gegen Kjetil. Das einzige Ziel für Aspen ist es, ihn zu schlagen", kam die Kampfansage.

Für Reichelt erledigte sich die kleine Chance, im Abfahrtsweltcup noch mitzureden. "Ich habe schon vorher gesagt, dass da wohl ein Wunder passieren müsste. Der Rückstand im Rennen ist nicht so groß, aber ich bin ein bisserl planlos. Bei dem trockenen Schnee habe ich Probleme mit der Abstimmung, da muss ich für das nächste Jahr was tun. (APA, red, 25.2. 2017)