Bogota – Fast hundert Gefangene der kolumbianischen FARC-Guerilla sind am Samstag in einen Hungerstreik getreten. Mit dem unbefristeten Streik wollten sie nach eigenen Angaben ihrer Forderung nach Freilassung Nachdruck verleihen.

Die 97 Häftlinge in der südlichen Stadt Popayan beriefen sich in einer auf der Internetseite der FARC veröffentlichten Erklärung auf den im vergangenen November zwischen Regierung und Rebellen geschlossenen Friedensvertrag. In dessen Folge hatte das kolumbianische Parlament Ende Dezember ein Gesetz beschlossen, das für politische FARC-Gefangene eine Amnestie oder eine Begnadigung vorsieht. Die im San-Isidro-Gefängnis inhaftierten FARC-Mitglieder verweisen in ihrem Text auch auf die schlechten Haftbedingungen. Besonders die medizinische Versorgung sei schlecht. Es gebe weder Medikamente noch spezialisierte Ärzte.

Der Prozess zur Entwaffnung der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) soll am 1. März beginnen und sich unter Aufsicht der Vereinten Nationen über mehrere Etappen erstrecken. Mit dem Friedensabkommen soll der seit 1964 andauernde Konflikt zwischen der Armee und der FARC, anderen linksgerichteten Guerillagruppen und rechten Paramilitärs beigelegt werden, in dem mehr als 260.000 Menschen starben. (APA, 25.2.2017)