Nach Blackberry und LG hat auch der chinesische Hersteller Huawei nun seinen Auftritt am Mobile World Congress gegeben. Wie erwartet hat man mit dem P10 ein neues "Design-Flaggschiff" vorgestellt, das außerdem eine zweite Variante in Form des P10 Plus zur Seite gestellt bekommt.

Das Smartphone kommt in einem Metallgehäuse, dessen aufwändigen Herstellungsprozess und Gestaltung Huawei in den Mittelpunkt des ersten Teils der Vorstellung gestellt hat. Das Gerät soll als elektronisches Schmuckstück fungieren. Mit neuen Farbvarianten – etwa Grün und Blau – will man unterschiedliche Gefühle ansprechen und Geschmäcker befriedigen.

Huawei Mobile

Wasserfest dank Beschichtung

Auf der Front prangt ein "2,5D"-Bildschirm mit 5,1 Zoll Diagonale und Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel), der von einer Schicht Gorilla Glass geschützt wird. Diese nimmt die gesamte Vorderseite ein und bedeckt auch den Fingerabdruckscanner unter dem Display. Die Plus-Ausgabe besitzt ein 5,5-Zoll-Panel und bietet mit 2.560 x 1.440 Pixel auch eine höhere Auflösung.

Das Smartphone wird auch als wasserbeständig angepriesen. Dies wird allerdings nicht mit einem abgedichteten Gehäuse erreicht, sondern mit einer Nanobeschichtung der Hardware.

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Doppelkamera als Angriff aufs iPhone

Die Doppelkamera hat ein Upgrade erhalten. Das Modul besteht aus einem Farbsensor mit 12 Megapixel Auflösung und einem Schwarz-Weiß-Sensor mit 20 Megapixel, die in Kombination für gute Bilder bürgen sollen. Ein mit vier verschiedenen Mechanismen operierender Autofokus soll schnelle Auslösezeit ermöglichen. Die neue Leica-Linse ist zudem lichtempfindlicher (f/1.8-Apertur).

Es gibt neue Funktionen für die Kamera-App. Angepriesen wurde unter anderem ein Portraitmodus, der auch dank software-gestützter Verbesserung professionell wirkende Gesichtsablichtung mit natürlichen Farben und Bokeh-Effekt erzeugen soll. Ebenso wird mit den zwei Kameras ein Zweifach-Zoom realisiert. Qualitativ will man es Apples iPhone aufnehmen. Die Frontkamera arbeitet mit acht Megapixel und kann wiederum automatisch auf Weitwinkelaufnahme umstellen, wenn das Telefon erkennt, dass mehrere Personen fotografiert werden sollen.

Foto: Huawei

"4,5G" für schnellere Datenübertragung

Bei der Hardware-Grundausstattung setzt man wie üblich auf Eigenbau-Chips des Inhouse-Herstellers Hisilicon. In beiden Modellen steckt ein Kirin 960-Prozessor mit acht Kernen. Versprochen werden ein Leistungsgewinn von 18 Prozent bei der reinen Rechenleistung und 180 Prozent bei der Grafikbeschleunigung im Vergleich mit dem Vorgänger, dem P9.

Dazu gibt es beim P10 vier GB Arbeitsspeicher und 32 bzw. 64 GB Onboardspeicher. Das P10 Plus verfügt über sechs GB RAM und ist mit 64 oder 128 GB Kapazität zu haben. Bei beiden Geräten ist der Speicher per microSD-Karte erweiterbar. Dazu können zwei SIM-Karten eingelegt werden, dann muss allerdings auf eine Speicherkarte verzichtet werden.

Konnektivitätsseitig bewirbt Huawei seine neuen Smartphones mit dem Schlagwort "4,5G". Eine 2x2-MIMO-Antenne soll schnelle Datenübertragungen ermöglichen und auch unter erschwerten Bedingungen noch Empfang ermöglichen. "Huawei Geo Technology" soll außerdem auch die Standortermittlung ermöglichen, wenn man etwa durch einen Tunnel fährt.

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1,8 Tage Akkulaufzeit

Das P10 verfügt über einen 3.200-mAh-Akku. Laut Huawei sticht das Smartphone damit auch Konkurrenz wie das Galaxy S7 oder iPhone 7 aus. Selbst "Heavy User" sollen 1,3 Tage mit einer Ladung auskommen, "Normalnutzer" 1,8 Tage. Schnellaufladung ist über "Huawei Supercharge" möglich, 30 Minuten am Ladegerät sollen genug Energie für einen Tag Verwendung liefern.

Die Plus-Variante bietet einen Akku mit 3.750 mAh. Datenübertragung und Aufladung laufen über einen USB-C-Port.

Foto: AFP

Angepasstes Android

Das vorinstallierte Android-System basiert auf Version 7.0 "Nougat", kommt aber unter dem Namen "EMUI 5.1" mit zahlreichen Anpassungen. Die Galeriesoftware kann nun Videohighlights und musikalisch untermalte Slideshows aus den eigenen Fotos automatisch erstellen. Mittels "One Swipe" sollen sich Dokumente, Fotos und andere Inhalte schnell teilen lassen.

Ein "Ultra Memory"-Algorithmus soll künftig dafür sorgen, dass das Gerät Speicher effizient nutzt und auch bei längerer Verwendung oder beim Spielen aufwändiger Games schnell bleibt. Die Funktion wird nach dem Marktstart mittels Softwareupdate nachgereicht.

Marktstart und Preis

Das Huawei P10 kommt im März unter anderem auch in Österreich auf den Markt. Die Preise beziffert Huawei mit 649 Euro für das P10 mit 64 GB Speicher bzw. 799 Euro für das P10 Plus in der Konfiguration mit 128 GB Speicher.

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Huawei Watch 2

Auch eine neue Smartwatch hat Huawei vorgestellt. Die Huawei Watch 2 unterstützt – je nach Modell – Bluetooth, WLAN, NFC und LTE. Sie nutzt eine eSIM und kann sich die Nummer mit dem Smartphone teilen.

Bei normaler Verwendung soll die Uhr zwei Tage lang mit einer Akkuladung durchhalten, sieben Stunden sind es bei kontinuierlicher Messung mit dem integrierten Pulsmesser. Schaltet man die Uhr in den Basismodus, in dem nur Schritte gezählt werden, wird die Laufzeit mit 21 Tagen angegeben. Als Betriebssystem kommt Googles Android Wear-System in der neuen Version 2.0 zum Einsatz. Dementsprechend kann man mit der Uhr auch die Kapazitäten des Google Assistant nutzen.

Die Huawei Watch 2 startet kommenden Monat in zahlreichen Märkten, darunter Österreich. Die Bluetooth-Variante der Uhr wird 329 Euro kosten, die 4G-Variante bietet man für 379 Euro an. Die auf Edel-Look getrimmte "Classic"-Version kostet 399 Euro. (gpi, 26.02.2017)

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