Neu-Delhi/Washington – Nach dem mutmaßlich rassistisch motivierten Angriff auf zwei Inder in den USA, bei dem eines der Opfer getötet wurde, hat Indien ein "scharfes Vorgehen" der US-Regierung gefordert. "Die USA sollten auf diesen Vorfall reagieren. Der US-Präsident und das amerikanische Volk sollten sich offen äußern und solche Taten verurteilen", sagte der indische Informationsminister M. Venkaiah Naidu.

"Diese Art von Vorfällen, denen eine rassistische Diskriminierung zugrunde liegt, sind beschämend", unterstrich Naidu am Sonntag laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Press Trust of India in der südindischen Stadt Hyderabad, wo die Familien der Opfer leben. Der Minister warnte, dass derartige Vorfälle "das Image der USA beschädigen werden". Umso wichtiger sei es, dass die US-Regierung und die Zivilgesellschaft solche Angriffe verurteilten.

In indischen Medien nahm der Fall großen Raum ein. Es gab Mutmaßungen, dass derartige Angriffe durch die harte Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump ausgelöst worden sein könnten.

"Raus aus meinem Land!"

Bei dem Vorfall in Olathe im US-Staat Kansas am Mittwoch soll ein 51-Jähriger örtlichen Medienberichten zufolge in einer Bar auf die beiden Inder geschossen und dabei "Raus aus meinem Land!" gerufen haben. Er wurde demnach anschließend in einem Restaurant gefasst, nachdem er erzählt habe, dass er "zwei Männer aus dem Nahen Osten" getötet habe.

Einer der beiden Inder wurde getötet, der andere verletzt. Ein weiterer Gast in der Bar, der versuchte zu helfen, wurde ebenfalls verletzt. Die beiden Inder lebten laut indischen Zeitungsberichten seit mehr als zehn Jahren in den USA und arbeiteten als Ingenieure für einen Hersteller von Navigationssystemen.

Die indische Gemeinde in den USA zeigte sich schockiert von dem Vorfall. "Es gibt keinen Platz für sinnlose Gewalt und Fanatismus in unserer Gesellschaft", schrieb Microsoft-Chef Satya Nadella im Kurzbotschaftendienst Twitter. Nadella ist einer der bekanntesten US-Bürger, der indische Wurzeln hat. Bei einer Spendenaktion im Internet wurden bis Sonntag mehr als 600.000 Dollar (565.557,55 Euro) für die Familie des getöteten Inders gesammelt. (APA, 26.2.2017)