Maria Enzersdorf/Salzburg – Christian Benbennek steht offenbar vor der Entlassung als Trainer von Fußball-Bundesligist SV Ried. Schon vor einigen Tagen hatte Finanzvorstand Roland Daxl den Deutschen öffentlich angezählt, nun dürfte das 0:1 des Tabellenletzten am Samstag bei der Admira die Situation des Betreuers nicht unbedingt verbessert haben.

Nach der Niederlage klatschte Benbennek mit seinen Spielern ab und ging danach zu den mitgereisten Fans – als Abschiedsgesten wollte er dies aber nicht verstanden wissen. "Was meine Zukunft betrifft, weiß ich nicht, wie es weitergeht. Eine gewisse Klarheit gibt es vielleicht in der kommenden Woche", erklärte der 44-Jährige. Er wolle auf jeden Fall weitermachen, betonte der mit einem Vertrag bis 2018 ausgestattete Coach, der zumindest noch das Sonntagvormittag-Training leitete.

Benbennek war im Sommer vom mittlerweile beurlaubten Manager Stefan Reiter geholt worden. Dessen Nachfolger Franz Schiemer ließ sich in der Trainerfrage vorerst nicht in die Karten blicken. "Wir werden sehen, was die nächsten Tage bringen", sagte der Ex-Teamspieler.

Fürsprecher

Rückendeckung für Benbennek gab es von Thomas Reifeltshammer. "In der Mannschaft gibt es überhaupt keine Probleme mit dem Trainer. Auch wenn das von außen vielleicht immer so hineininterpretiert wird, wenn es nicht läuft, aber das ist überhaupt nicht der Fall", erklärte der Abwehrchef gegenüber "Sky".

Die Zahlen sprechen jedoch nicht für Benbennek. Zuletzt setzte es für Ried fünf Niederlagen in Folge, von den jüngsten 13 Meisterschaftspartien wurden 11 verloren – die Folge war der Rückfall ans Tabellenende, wobei der SV Mattersburg nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor den Innviertlern liegt.

Der sechsköpfige Vorstand der SV Ried wird am Montag im Lauf des Tages über die aktuelle sportliche Situation beraten. (APA, red, 26.2.2017)