Guter Testauftakt für Mercedes und Lewis Hamilton.

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Barcelona – Der dreifache Weltmeister Lewis Hamilton ist beim Testauftakt der Formel 1 die Tagesbestzeit gefahren. Der britische Mercedes-Pilot, der erst am Montagnachmittag den neuen Silberpfeil von Teamkollege Valtteri Bottas übernahm, verwies in Barcelona Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel mit 0,1 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei.

Die zehn Rennställe testen auf dem Circuit de Catalunya bis Donnerstag die neuen Autos, die durch eine Regelreform breiter, flacher, schneller und schwerer beherrschbar sind. Kommende Woche folgen noch vier weitere Testtage in Barcelona. Die Saison beginnt am 26. März im australischen Melbourne.

Am Vormittag hatte Ferrari die Nase vorne. Sebastian Vettel drehte in den ersten vier Stunden in 1:22,791 Minuten die schnellste Runde. Fleißigster Tester war aber Mercedes-Neuzugang Valtteri Bottas. Der von Williams als Ersatzmann für den zurückgetretenen Weltmeister Nico Rosberg geholte Finne absolvierte 79 Runden.

Mit 0,378 Sekunden Rückstand war Bottas zweitschnellster der ersten Session, bevor es am Nachmittag von 14 bis 18 Uhr mit der zweiten auf dem 4,655 km langen Circuit de Catalunya weiterging. Red Bull Racing und McLaren kamen im Gegensatz zu Mercedes und Ferrari vorerst überhaupt nicht auf Touren. Der Australier Daniel Ricciardo schaffte wegen eines Sensorproblems und eines daraus resultierenden Getriebewechsels im Red Bull gerade einmal vier Runden, der Spanier Fernando Alonso im McLaren wegen eines Öllecks sogar nur eine einzige.

Die Auswirkungen der Regelrefom brachten schon zum Teststart den erhofften Erfolg. Die nun flacheren, breiteren und längeren Formel-1-Autos sind schneller als in der Vorsaison. Denn Vettel, der so wie Bottas sein Programm problemlos abspulte und auf 62 Runden kam, unterbot schon in der Auftaktsession seine Wochenbestzeit aus dem Vorjahr um 19 Tausendstelsekunden – noch dazu mit Medium-Reifen. Bottas war dagegen bereits auf der schnelleren Soft-Gummimischung unterwegs.

Die Aussagekraft der Rundenzeiten darf aber nicht überwertet werden, da jedes Team sein eigenes Programm absolviert und auch mit unterschiedlichen Benzinmengen experimentiert. Das wahre Kräfteverhältnis wird sich deshalb erst beim ersten Rennen am 26. März in Melbourne zeigen. Wegen der Regelreformen, die auch deutlich breitere und haltbarere Reifen umfassen, sind die Tests aber in diesem Jahr für Rennställe und Fahrer von noch größerer Bedeutung als bisher. (APA, 27.2.2017)