Stockholm – In Schweden ist ein Mann wegen des Ausspionierens tibetischer Flüchtlinge festgenommen worden. "Der Festgenommene steht im Verdacht, im Auftrag eines anderen Landes illegal Informationen in der tibetischen Gemeinschaft Schwedens gesammelt zu haben", teilte der schwedische Geheimdienst Säpo am Montag mit.

Nach Angaben der Organisation Tibetan Community in Sweden leben etwa 130 Tibeter in dem skandinavischen Land. Der Geheimdienst äußerte sich nicht dazu, ob es sich bei dem "anderen Land" um China handelt. Auch den Namen und die Staatsangehörigkeit des Festgenommenen gab Säpo nicht bekannt. Laut der schwedischen Nachrichtenagentur TT soll der Verdächtige bereits seit mehreren Jahren in Schweden leben. Die Festnahme erfolgte am Sonntag.

Kritik auch im Ausland unterbinden

Die Ausforschung von Flüchtlingen wird von autoritären Regierungen betrieben, um Menschen auch im Ausland von Kritik an den Zuständen in ihrer Heimat abzuhalten. Tibet wird seit 1951 von der Volksrepublik China kontrolliert und als unveräußerlicher Teil Chinas betrachtet. Exil-Tibeter klagen über religiöse Unterdrückung und angesichts des zunehmenden Zuzugs von Han-Chinesen auch über soziale Benachteiligung. (APA, 27.2.2017)