Damaskus/Moskau – Die größte Oppositionsgruppe bei den Genfer Friedensgesprächen für Syrien hat ein Treffen mit Vertretern Russlands angekündigt, um mit ihnen über Verletzungen der Waffenruhe zu sprechen. Nach Einschätzung von Diplomaten soll damit mehr Druck auf die syrische Regierung ausgeübt werden.

Am vergangenen Wochenende gab es in Syrien trotz der zugesagten Waffenruhe Kämpfe, Anschläge und Luftangriffe. Regierung und Rebellen warfen sich gegenseitig vor, damit die Friedensgespräche zu sabotieren.

"Die Russen halten trotz der Zusagen von höchster Stelle die Waffenstillstandsvereinbarung nicht ein", sagte der Unterhändler Mohammed Allush von der salafistischen Rebellengruppe Jaish al-Islam. Das Treffen mit den russischen Vertretern sollte nach unterschiedlichen Informationen noch am Montag oder am Dienstag stattfinden.

Der UN-Syriengesandte Staffan de Mistura hatte einen Anschlag am Samstag in der syrischen Stadt Homs als Versuch gewertet, die Genfer Friedensgespräche zu hintertreiben. Der syrische Chefunterhändler Bashar Jaafari verlangte von den Oppositionsgruppen, den Anschlag zu verurteilen. Ansonsten würden sie sich mit solchen Aktionen gemein machen und seien als Terroristen zu betrachten.

Am Sonntagabend eröffneten Einheiten der Freien Syrischen Armee (FSA) nach Angaben eines ihrer Vertreter das Feuer auf Regierungssoldaten, die in Richtung Al-Bab vorrückten. Die lange Zeit von der Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) besetzte Stadt war erst kürzlich von der FSA mit türkischer Hilfe erobert worden. Die syrische Armee teilte dagegen mit, am Sonntag sei der Ort Tadef vier Kilometer südlich von Al-Bab eingenommen worden. Die russische Luftwaffe flankiert die Kämpfe der Soldaten von Präsident Bashar al-Assad. (APA/Reuters, 27.2.2017)