Krawallmacherei.

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Wien – Der Strafsenat der Österreichischen Fußball-Bundesliga hat am Dienstag wegen der Vorfälle beim jüngsten Wiener Derby am 12. Februar zwischen Austria und Rapid (1:1) hohe Geldstrafen verhängt. "Wegen Verletzung der Veranstaltungsbestimmungen und missbräuchlicher Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen" muss die Austria 20.000 Euro bezahlen, Rapid als Gastverein sogar 35.000 Euro.

Beide Klubs kündigten umgehend Einspruch gegen das Urteil an. "Da uns das Strafausmaß jedenfalls zu hoch erscheint, werden wir fristgerecht Protest einlegen", so AG-Vorstand Markus Kraetschmer, der die Vorfälle beim Derby "auf das Schärfste" verurteilte. "Unsere Möglichkeiten als Veranstalter sind jedoch durch gesetzliche Rahmenbedingungen eingeschränkt."

Gleichzeitig kündigte Kraetschmer an, "gegen die Verursacher und alle Beteiligten alle uns möglichen Schritte einzuleiten". Man stehe diesbezüglich in Kontakt mit der Exekutive und dem Sicherheitsdienst. "Diese Auswertungen laufen noch", erklärte der Vorstand des Tabellendritten.

Rapids Protest rekurriert auf die "exorbitante Höhe der Strafe, die sich in Dimensionen bewegt, wie sie üblicherweise in UEFA-Bewerben oder der höchsten Spielklasse unseres Nachbarlandes Deutschland ausgesprochen werden", wie Christoph Peschek, Geschäftsführer Wirtschaft, in einer Aussendung zitiert wurde.

Peschek verurteilte nochmals "explizit die gefährlichen und unverantwortlichen Böllerwürfe, die zu einem beträchtlichen Teil auch für diese Strafe verantwortlich sind, ebenso wie jegliche Form von Gewalt".

Während des Matches waren vier Personen vorläufig festgenommen worden. Zudem hatte es aufgrund von Auseinandersetzungen auch fünf Verletzte gegeben. Schon vor dem Match, das vor 15.577 Zuschauern im Ernst Happel Stadion stattfand, hatte es Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fangruppen der beiden Erzrivalen gegeben. Während der Partie waren die Anhänger der beiden Teams dann durch massiven Einsatz von pyrotechnischen Gegenständen aufgefallen, weshalb zahlreiche Übertretungen nach dem Pyrotechnikgesetz zur Anzeige gebracht wurden. Beide Clubs bekamen nun die Rechnung für das Fehlverhalten ihrer Fans präsentiert. (APA, 28.2.2017)