Andrea Ecker wird Alexander Van der Bellens Kabinettschefin.

Foto: BKA / Regina Aigner

Wien – Dass sich die Chefin der Kunst- und Kultursektion im Bundeskanzleramt zu Neuem berufen fühlte, war in den vergangenen Monaten ein offenes Geheimnis. Nach zehn Dienstjahren im Kulturministerium lag ein Wechsel gewissermaßen auf der Hand.

Hinter den Kulissen war Andrea Ecker für unterschiedliche Positionen im Gespräch. Etwa auch für die Geschäftsführung der Vereinigten Bühnen, die man jedoch Franz Patay überantwortet hat

Beim Auswahlverfahren bezüglich der Leitung der Präsidentschaftskanzlei war die 54-Jährige jetzt unter den letzten drei "in höchstem Maße geeigneten" Kandidaten. Der Bundespräsident entschied sich für die Mutter von Zwillingen und holte damit auch erstmals eine Frau in diese Funktion.

Geboren wurde Andrea Ecker 1962 in Amstetten. Laut eigenen Angaben habe sie bereits in Kindertagen ihre organisatorischen Fähigkeiten zu perfektionieren begonnen. Dem Studium der Germanistik und Geschichte sowie Rechtswissenschaften an der Universität Wien folgten einige Jahre in der Privatwirtschaft.

1993 heuert sie beim damaligen Kulturminister Rudolf Scholten an und wechselt später ins Wissenschaftsministerium, wo sie für Innovation und Forschungsfragen verantwortlich zeichnete. 2007 holte sie die damalige Kulturministerin Claudia Schmied als Chefin der Kunstsektion in ihr Team.

2015 setzte sie sich unter Josef Ostermayer gegen 17 Bewerber für die Leitung der frisch fusionierten Sektion Kunst und Kultur durch – ein vorläufiger Karrierehöhepunkt der Juristin, die in diversen Aufsichtsgremien, etwa jenem der Salzburger Festspiele, tätig war und zum Teil wohl bleiben wird.

Zuletzt hat sie im Sommer des vergangenen Jahres interimistisch die Leitung des Belvedere-Kuratoriums übernommen. Eine Aufgabe mit Konfliktpotenzial, da sie in dieser Funktion die Interessen des Museums und nicht jene als Sektionschefin vertreten sollte. Sie soll, so wird gemunkelt, in dieser Funktion keine Zeit für eine Stippvisite im Belvedere gefunden haben.

Weggefährten beschreiben Andrea Eckers Naturell als ambitioniert, eher pragmatisch als kreativ und von Ausdauer geprägt. Die Bereitschaft, an großen Aufgaben zu wachsen, will ihr niemand in Abrede stellen. Schließlich habe sie ihre Arbeit stets ordentlich und zur Zufriedenheit ihrer Vorgesetzten erledigt. (Olga Kronsteiner, 28.2.2017)