Diese Liaison wird bei vielen Grün- und bei vielen Blauwählern keine Begeisterung auslösen: Peter Pilz und Heinz-Christian Strache gehen auf einen Kaffee, um die Bedingungen eines möglichen gemeinsamen Antrags auf einen zweiten U-Ausschuss zur Causa Eurofighter zu besprechen.

Da hilft es auch wenig, dass Strache am Dienstagabend noch ein paar Gemeinheiten in Richtung Pilz fallen ließ – etwa dass man manchmal eben einen "hässlichen grünen Frosch" zu küssen habe. Oder dass man aufpassen müsse, dass der Ausschuss nicht zur "Ego-Show" von Pilz verkommt (ob der Ego-Vorwurf von Strache besonders schwer wiegt oder gerade wegen seines jahrelangen Umbaus der FPÖ zur H.-C.-Partei lachhaft ist, harrt einer abschließenden Einschätzung).

Da haben sich jedenfalls zwei gefunden, die mehr miteinander gemein haben, als man aufgrund ihrer Parteizugehörigkeiten vermuten möchte. Mit dem Unterschied, dass Heinz-Christian Strache seinen Geltungsdrang als Parteichef besser kanalisieren kann als Pilz, der parteiintern mit seinen Alleingängen mitunter ungut auffällt.

Nun stehen also zwei Politiker an vorderster Front, die der eigenen, persönlichen Profilierung hohe Priorität einräumen. Strache hat hier nicht viel zu verlieren: Dank der Parteispaltung in Knittelfeld kann er sich als Aufräumer von Republik und Partei inszenieren, selbst wenn Eurofighter-Leichen im Keller der Freiheitlichen zutage gebracht werden sollten. Für seine Fans hat Strache schon gewonnen.

Die Grünen dagegen müssen aufpassen, dass Pilz sich im Silberrückengehege keine Deals mit Strache ausschnapst, die nur die Egos der beiden bedienen. Im Zentrum eines U-Ausschusses muss die politische Aufklärung stehen – nicht die Show der Aufklärer. (Sebastian Fellner, 1.3.2017)