Bremen – Die von einem Privatunternehmen initiierte Suche nach der ersten deutschen Astronautin schreitet voran: Der Kreis der Bewerberinnen sei nach einem medizinisch-psychologischen Auswahlverfahren beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf nunmehr sechs "Finalistinnen" eingegrenzt worden, wie die dahinter stehende Firma HE Space Operations in Bremen erklärte.

Aus ihnen wählt eine Jury dann später zwei Kandidatinnen aus. Nur sie werden die eigentliche Astronautinnenausbildung durchlaufen, bevor eine von ihnen spätestens 2020 auf die Internationale Raumstation (ISS) fliegen soll. Unter den derzeit sechs Bewerberinnen im Alter von 31 bis 37 Jahren sind unter anderem eine Astrophysikerin, eine Fachingenieurin für Luft- und Raumfahrt sowie eine Kampfjetpilotin der Bundeswehr.

Hintergrund

Das vom DLR, der Bundesregierung, Unternehmen aus der Raumfahrtbranche und diversen anderen Unterstützern geförderte Projekt will in erster Linie Frauen für technische und naturwissenschaftliche Laufbahnen begeistern und hofft auf einen ähnlichen Werbeeffekt, wie ihn etwa der deutsche ISS-Astronaut Alexander Gerst in der Öffentlichkeit entfaltete.

Bei der von der Unternehmerin Claudia Kessler initiierten Aktion handelt es sich jedoch nicht um eine offizielle Mission des DLR oder der Europäischen Weltraumagentur ESA. Der Flug zur ISS ist eine kommerzielle Angelegenheit, der Preis dafür liegt nach Angaben der Organisatoren bei rund 30 Millionen Euro. Die Kandidatin soll jedoch ernsthaft forschen. (APA, 1. 3. 2017)