Die Zeit des Wartens hat für Anna Veith wieder begonnen.

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Rum – Anna Veith wird nach ihrer Knieoperation am Dienstag eine mindestens sechsmonatige Skipause einlegen müssen. Das teilte ihr behandelnder Arzt Christian Hoser am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der Privatklinik Hochrum mit. Die Olympischen Spiele im Februar 2018 "werden sich ausgehen", sagte Hoser. Veith selbst will sich kein Zeitlimit setzen.

"Das habe ich aus den vorherigen Verletzungen gelernt. Ich habe bereits alles erreicht und kann mich darauf konzentrieren, wieder fit zu werden. Der Wille ist da, sonst müsste ich das nicht machen", sagte die 27-Jährige, die das Krankenhaus noch am Donnerstag verlassen konnte.

Sie könne sich "ganz gut bewegen" und fühle sich sehr wohl, so die Salzburgerin. Der Skisport sei ihre größte Leidenschaft. Sie habe sich zwar vor der Operation gefragt, ob es das noch wert sei, und sich die Entscheidung nicht leichtgemacht, aber: "Ich spürte, dass es weiter geht. Viele Menschen unterstützen mich. Sponsoren und Skiverband stehen hinter mir. Ich bin sehr dankbar." Ihr größtes Ziel sei, wieder schmerzfrei zu werden, und: "Den schnellen Schwung muss ich wieder hinbringen."

Keine Angst

Sie habe vor der Operation "Angst gehabt, dass es wieder so wird wie beim ersten Mal", räumte Veith ein und spielte auf den Eingriff am rechten Knie im Oktober 2015 an. Sie habe aber gemerkt, dass es anders sei, und nehme die Erfahrung aus der ersten Rehabilitation nun mit. "Die Angst wurde mir genommen, ich weiß, es ist schaffbar."

Die Olympasiegerin und dreifache Weltmeisterin wurde wegen einer chronischen Entzündung der Patellasehne im linken Knie operiert, es wurde entzündetes Gewebe weggeschnitten. Veith müsse nun rund zwei Wochen Krücken benutzen, erläuterte Hoser, dann könne langsam mit Unterwassertherapie und Radfahren begonnen und die Intensität gesteigert werden. Entscheidend werde sein, wie die Patellasehne auf die Belastung reagiere. Die Operation sei jedenfalls nach Plan verlaufen. Das Problem sei gewesen, dass "ein Teil der Sehne kaputt beziehungsweise degenerativ verändert ist", sagte Hoser der APA.

Im nunmehr operierten linken Knie gebe es seit vier Jahren Probleme mit der Entzündung an der Spitze der Kniescheibe. Durch konservative Methoden habe man es nicht geschafft, die Sehne zu reparieren beziehungsweise eine "lokale Verbesserung" zu erreichen. Die Operation sei jedenfalls "der letzte Ausweg" gewesen. Auch das im Jahr 2015 nach einem Sturz operierte rechte Knie habe noch "Aufwärtstendenzen", so Hoser, der sich insgesamt "positiv gestimmt" zeigte. (APA, 2.3.2017)