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Ofra ist eine der ältesten jüdischen Siedlungen im besetzten Westjordanland,

Foto: AP/Sebastian Scheiner

Jerusalem/Ramallah – Begleitet von Protesten hat die israelische Polizei am Dienstag mit der Räumung von neun Häusern jüdischer Siedler im Westjordanland begonnen. Einen Jugendlichen nahm die Polizei nach eigenen Angaben in der Siedlung Ofra nördlich von Ramallah fest, weil er Beamte angegriffen haben soll.

Andere Protestierende sowie Bewohner wurden nach und nach aus den Häusern geführt, wie ein AFP-Reporter berichtete. Hunderte israelische Jugendliche hatten sich rund um die und auf den Häusern positioniert.

Vor zwei Jahren hatte das Oberste Gericht Israels den Abriss der neun Häuser angeordnet, weil die Häuser in Ofra "auf illegale Weise errichtet" worden seien. Damit bekamen fünf Palästinenser Recht, die 2008 wegen des Baus der Häuser auf ihrem Grundstück Klage eingereicht hatten.

Acht der jüdischen Siedlerfamilien hatten nach Polizeiangaben zugestimmt, ihre Häuser rechtzeitig zu verlassen. Bis Ende dieser Woche müssen die Häuser abgerissen werden. Gemeindeführer von Ofra wollten vermeiden, dass es bei der Räumung zu Ausschreitungen kommt, wie es sie Anfang Februar bei der Räumung der Siedlung Amona im Westjordanland gegeben hatte. Dort hatte es zahlreiche Verletzte und Festnahmen gegeben.

Ofra ist eine der ältesten jüdischen Siedlungen im besetzten Westjordanland, tausende Menschen leben dort. Viele Häuser wurden auf palästinensischen Privatgrundstücken errichtet. Israel unterscheidet zwischen Siedlerwohnungen, die von der Regierung genehmigt wurden und solchen, die ohne Erlaubnis errichtet wurden. (APA, AFP, 2.3.2017)