Wien – Die Fusion der ORF-Töchter ORF Online und Teletext GmbH & Co KG und mit der ORF Programmservice GmbH & Co KG ist trotz der Proteste der Onliner durch. Der ORF-Stiftungsrat hat die Verschmelzung in der Sitzung am Donnerstag beschlossen – ihrer Stimme enthalten haben sich nur die ORF-Betriebsräte, die im obersten ORF-Gremium sitzen. Sie sehen Fragen des Kollektivvertrags noch nicht gelöst. Enterprise-Geschäftsführerin Beatrice Cox-Riesenfelder wird neben Online-Geschäftsführer Karl Pachner zweite Geschäftsführerin.

Wie berichtet, machte die Belegschaft der ORF Online und Teletext GmbH & Co KG am Mittwoch noch einmal gegen die Fusionspläne der ORF-Geschäftsführung mit der ORF Programmservice GmbH & Co KG mobil, DER STANDARD berichtete über die Pläne und Proteste dagegen.

In dem Schreiben an ORF-Chef Alexander Wrabetz und den kaufmännischen ORF-Direktor Andreas Nadler äußern die ORF.at-Redakteursvertreter ihre Besorgnis über die geplante Eingliederung. "Zahlreiche Fragen sind weiter offen, insbesondere ist die Redaktion von ORF.at äußerst besorgt darüber, dass die redaktionelle Unabhängigkeit mit diesen Plänen gefährdet wird", heißt es darin. Die Redakteursvertreter von ORF.at appellieren, die Strukturen klar getrennt zu halten. Es sei außerdem unklar, ob die "geplanten Konstruktion rechtlich überhaupt möglich ist und ob eine glasklare Trennung tatsächlich kommt".

"Wir weisen erneut und mit Nachdruck darauf hin, dass eine Berufung von Frau Cox-Riesenfelder, der Ko-Geschäftsführerin der Werbetochter ORF Enterprise, nach innen wie nach außen nur als Bestätigung all der von uns wiederholt geäußerten Befürchtungen gesehen werden kann", heißt es im Schreiben der ORF On-Belegschaft weiter. Außerdem würde "mit der Übernahme von 60 Mitarbeitern, die mit der Untertitelung für TV-Sendungen befasst sind, der Auftrag der ORF Online verwässert". (red, 2.3.2017)