Die Beziehung der Österreicher zu ihren Banken ist ein Reizthema. Regelmäßig wird der Ruf laut, "die Politik" sollte endlich etwas unternehmen, um die angebliche Abzocke von Kunden durch Kreditinstitute zu stoppen. So forderten Konsumentenschützer, die Einführung von Bankomatgebühren präventiv zu untersagen – und fanden Anklang bei der SPÖ. Aktuell fordert die Arbeiterkammer, die Höhe von Strafzinsen, die Banken bei einer Kontoüberziehung verlangen dürfen, zu beschränken.

Doch den Banken vorzuschreiben, wie sie ihr Geld verdienen dürfen, ist der falsche Weg. Wird eine Gebühr untersagt, können Institute stattdessen eine andere einführen. So gibt es irgendwann dutzende Verbote, die alle wenig nützen. Effizienter wäre es nach Wegen zu suchen, um den Wettbewerb in der Branche zu stärken.

Experten weisen zu Recht darauf hin, dass Österreichs Sparer zu den loyalsten Kunden gehören und ihr Bankinstitut kaum wechseln. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Gebühren nirgendwo voll transparent aufscheinen und Vergleiche nur schwer und mühsam zu treffen sind.

Kluge Politik müsste hier ansetzen. Geklappt hat das bereits im Kreditgeschäft. Wer in Österreich in eine Bank geht und sich ein Anbot für einen Kredit holt, bekommt auf wenigen Seiten übersichtlich die Kosten aufgestellt. Die Form dafür ist stets gleich, dadurch werden Anbote leicht vergleichbar. Der Schlüssel zum Erfolg ist Transparenz. (András Szigetvari, 2.3.2017)