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Ministerrat, 1. Juli 2003: Wolfgang Schüssel und sein Vize Herbert Haupt erklären, warum Österreich Eurofighter kauft.

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Wien – Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP), unter dem sich die Regierung für die Eurofighter von Airbus/EADS entschieden hat, verteidigt die damalige Entscheidung. Von angeblichen Bestechungsgeldern hat er, wie er in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" (online nicht auffindbar) sagte, nichts mitbekommen. Kritik übte er an dem Vergleich von Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ).

Die 2007 gemachten Vertragsveränderungen erachtet Schüssel als Fehler. "Die EADS war vertraglich zur Lieferung der Tranche-2-Flugzeuge verpflichtet. Sie hätte sonst hohe Pönalezahlungen leisten müssen. Man hätte das nie aufgeben dürfen", kritisierte Schüssel. Durch den Vergleich "haben wir etwas ganz anderes" erhalten, nämlich Eurofighter der Tranche 1. "Diese Flugzeuge können wesentlich weniger."

Hoffnung auf Aufträge

Schüssel verteidigte die Anschaffung der Eurofighter. "Mit diesem Modell bestand die Möglichkeit, in die Flugzeug-Zulieferindustrie hineinzukommen." Gegenüber den Grippen von Saab seien die Eurofighter zwar etwas teurer, aber wesentlich besser gewesen.

Von Bestechungsgeldern, die von EADS geflossen sein sollen, wisse er nichts, so Schüssel. "Davon habe ich keinerlei Kenntnis. Und das hat mit der Regierung nichts zu tun."

Dem neuen Eurofighter-U-Ausschuss werde er "natürlich" wieder zur Verfügung stehen "und dasselbe sagen, das ich schon einmal gesagt habe", erklärte Schüssel. Und weiter: "Ich fürchte mich nicht. Denn ich habe ein vollkommen reines Gewissen. Auch für meine Partei." (red, APA, 3.3.2017)