New York – Vor mehr als 75 Jahre ist es aus den Nationalarchiven Mexikos verschwunden, nun kehrt das älteste jüdische Schriftstück der Neuen Welt nach Hause zurück. Es handelt sich um die Autobiografie des Kaufmanns und Dichters Luis de Carvajal aus dem Jahr 1595 und ist eine wichtige Quelle für das jüdische Leben in der Frühphase der europäischen Besiedelung Amerikas.

2015 war das Manuskript in einer Auktion aufgetaucht und seither als Leihgabe der mexikanischen Regierung im Museum der New Yorker Historical Society zu sehen. Es besteht aus den Memoiren Luis de Carvajals sowie einem Buch von Psalmen und Gebeten. De Carvajal schrieb unter einem Pseudonym und praktizierte seinen Glauben heimlich. Von der Inquisition wurde er verhört und 1596 schließlich ermordet, nachdem er mehr als 120 weitere heimlich praktizierende Juden denunziert hatte.

Das Schriftstück (Fotos finden Sie hier) wird am 12. März nach Mexiko überstellt und im Museum für Gedenken und Toleranz ausgestellt. (APA, red, 5. 3. 2017)