Einige Facebook-Fans des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer fühlen sich etwas gefrotzelt. Der Grund für die Aufregung: Hofer schrieb am Sonntag vom Pizza-Essen mit seiner Tochter, die sich "heute eine Pizza gewünscht" habe. Das illustrierte Hofer mit einem Foto, das jedoch eindeutig nicht aktuell ist. Denn im Hintergrund ist Hofers Garten zu sehen – mitsamt grünen Bäumen in voller Pracht. "Wahnsinn, wie unterschiedlich das Klima im Burgenland im Gegensatz zu Wien ist", kommentiert ein Facebook-Nutzer ironisch.

Authentizität

Das Foto wurde von Hofer bereits Mitte Februar auf Facebook geteilt, ist aber tatsächlich wohl noch älter. Auch wenn Hofer im Text nicht behauptet, dass das Bild aktuell sei, fühlen sich eine Vielzahl von Nutzern in die Irre geführt. Social Media-Expertin Judith Denkmayr betonte in einem früheren Interview mit dem STANDARD, in dem es um FPÖ-Chef Heinz-Christian Straches Facebook-Seite ging, dass Authentizität beim Verbreiten von persönlichen Nachrichten essenziell sei.

Strache sei etwa äußerst erfolgreich darin, seine Marke aufzubauen, indem er zumindest den Eindruck erwecke, spontan selbst zu posten. Bei Hofers Bild kommt außerdem dazu, dass es von einer weiteren Person aufgenommen wurde, die nicht zur Familie gehört.

Glaubwürdigkeit

Der Vorfall zeigt jedenfalls die Tücken von politischer PR auf Social Media. Beiträge werden von Kritikern wie Fans auf Ungereimtheiten und Fehler überprüft, bei deren Auffinden ein Glaubwürdigkeitsverlust folgen kann. Hofer selbst äußerte sich am Montagnachmittag auf Twitter zu "Pizzagate", wie Nutzer die Causa tauften:

Das Foto stammt also tatsächlich von vergangenem Sommer. (red, 6.3.2017)

Update 7.3.: Nach der Aufregung um das Pizzafoto hat der FPÖ-Vizechef nun allen Redaktionen, die über diese Causa berichtet hatten, eine Pizza zukommen lassen. Auch DER STANDARD hat während der Mittagspause eine Salamipizza in die Redaktion bekommen.

Foto: Standard