Der Satellit Sentinel-2B wird die Erde umkreisen und Bilder von Landmassen, Inseln und Küstengebieten liefern.

Foto: AFP PHOTO / ANP / Jerry Lampen

Kourou – Der fünfte europäische Erdbeobachtungssatellit Sentinel-2B ist in Französisch-Guayana erfolgreich gestartet. Um 2.49 Uhr MEZ hob die für kleinere Satelliten konzipierte Vega-Rakete auf dem Weltraumbahnhof Kourou ab. Eine Stunde später wurde der Satellit in seiner Umlaufbahn 786 Kilometer über der Erde ausgesetzt.

European Space Agency, ESA

Gemeinsam mit dem baugleichen Sentinel-2A soll das Gerät Bilder von Landmassen, Inseln und Küstengebieten liefern. Beide Satelliten zusammen sollen künftig die gesamte Erdoberfläche innerhalb von fünf Tagen einmal abtasten. Bisher dauerte das zehn Tage. Ein Satellit kann dabei Streifen mit einer Breite von 290 Kilometern aufnehmen, die Auflösung liegt zwischen zehn und 60 Metern.

Einsatz in Forst- und Landwirtschaft oder Naturkatastrophen

Das Copernicus-Programm, zu dem die Sentinels (Wächter) gehören, wird aus dem EU-Budget – also indirekt von den 28 Mitgliedsstaaten – und von den 22 Mitgliedsländern der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) finanziert. Die Daten sind für Nutzer kostenlos verfügbar. Sie werden zum Beispiel in der Forst- und Landwirtschaft eingesetzt, um den Zustand von Pflanzen und die Trockenheit von Böden zu beurteilen. Auch bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen sollen die Bilder nützlich sein.

Die European Space Agency erklärt, was Sentinel-2B machen wird.
European Space Agency, ESA

Auch österreichische Unternehmen waren am Bau der Satelliten beteiligt: Von Ruag Space Österreich stammen die GPS-Navigationsempfänger für die 2er-Serie. Diese ermöglichen die für die Vermessungsaufgaben notwendige präzise Positionsbestimmung der Sonden. Die Wiener Siemens-Tochter Convergence Creators stellte eine Reihe von Testgeräten etwa zur Überwachung der Satellitensignale zur Verfügung, die vor dem Start eingesetzt wurden. (APA, 7.3.2017)