Wien – Migrantinnen sind besonders oft nicht erwerbstätig, und wenn sie arbeiten, fühlen sie sich für den Job überqualifiziert. Das zeigen die Zahlen der Statistik Austria aus dem Jahr 2015, die von der "Medienstelle Neue Österreicher/innen" und dem Österreichischen Integrationsfonds zum Frauentag am 8. März aufbereitet wurden.

Rund 22 Prozent der weiblichen Gesamtbevölkerung in Österreich haben Migrationshintergrund. Das heißt, dass entweder sie selbst oder beide Elternteile im Ausland geboren wurden.

Der Auswertung zufolge lag 2015 die Erwerbstätigenquote bei Migranten bei 70 Prozent und bei Migrantinnen bei 57 Prozent. Im Vergleich dazu sind 70 Prozent der autochthonen Österreicherinnen und 77 Prozent der Österreicher erwerbstätig. Bei den türkischen Migrantinnen liegt die Erwerbstätigenquote überhaupt nur bei 42 Prozent.

Jene Migrantinnen, die erwerbstätig sind, fühlen sich besonders oft überqualifiziert im Job. 27 Prozent der von der Statistik Austria befragten Migrantinnen sagten 2014, dass sie nicht ihrer Ausbildung entsprechend beschäftigt sind. Zum Vergleich: Unter den autochthonen Österreicherinnen sind das nur zehn Prozent.

Das Bildungsniveau von Migrantinnen ist in den letzten Jahren gestiegen. Der Anteil von ausländischen Frauen, die höchstens eine Pflichtschule besucht haben, lag 1971 noch bei 73 Prozent, 2015 waren es 27,7 Prozent. Bei Österreicherinnen sank der Wert von 70 Prozent auf 15,9 Prozent.

Zuwanderinnen bekommen deutlich mehr Kinder als Österreicherinnen. Während Österreicherinnen durchschnittlich 1,4 Kinder bekommen, bekommen Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien zwei Kinder, Frauen, die in der Türkei geboren wurden, 2,4 Kinder, Frauen aus dem Kosovo 3,3 Kinder, Syrerinnen 3,6 Kinder und Frauen aus Afghanistan durchschnittlich vier Kinder.

Ausländerinnen sind auch häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen. 2015 war ihre Arbeitslosenquote mit 13 Prozent fast doppelt so hoch wie unter Österreicherinnen (7 Prozent). Unter den Arbeitslosen besonders stark vertreten waren laut Integrationsfonds Flüchtlinge: Syrerinnen und Afghaninnen waren mit 75 Prozent beziehungsweise 56 Prozent besonders häufig arbeitslos, gefolgt von Frauen aus dem Kosovo (46 Prozent) und jenen aus Serbien (41 Prozent). (koli, APA 7.3.2017)