Manila – Wegen vermeintlicher Verunglimpfung ihres Präsidenten Rodrigo Duterte in einer amerikanischen TV-Serie haben die Philippinen beim US-Fernsehsender CBS offiziell Protest eingelegt. Die philippinische Botschaft in Washington beschwerte sich am Dienstag über "Madam Secretary" – ein fiktives Politdrama über eine US-Außenministerin, in dem ihr Staatschef "äußerst negativ" dargestellt worden sei.

In der jüngsten Episode von "Madam Secretary" geht es der Botschaft zufolge um den "unkonventionellen neuen Präsidenten der Philippinen", der wegen "unangemessenen Verhaltens" von der weiblichen Titelfigur der Serie einen Faustschlag ins Gesicht erhält. Näher ausgeführt wird das in dem Protestschreiben nicht.

Die fiktive Außenministerin der USA versetzt dem fiktiven Präsidenten der Philippinen einen Faustschlag.
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Dort heißt es aber: "Diese höchst negative Porträt unseres Staatsoberhaupts zieht nicht nur das Ansehen des Präsidentenamtes infrage, sondern verunglimpft auch die Art und Weise, wie unsere Nation Außenpolitik macht." Zudem würden die jahrelangen Anstrengungen der Philippinen für Frauenrechte herabgesetzt. Von CBS gab es dazu zunächst keinen Kommentar.

Duterte hatte vergangenes Jahr unter anderem für diplomatischen Ärger gesorgt, weil er den damaligen US-Präsidenten Barack Obama als "Hurensohn" beschimpfte. Später erklärte er, dies sei nicht persönlich gemeint gewesen. In der Kritik steht er aber auch wegen einer äußerst brutal geführten Kampagne gegen Drogenkriminalität mit mehreren tausend Toten. (APA, 7.3.2017)