Küsnacht – Die Schweizer Werbevermarkterin Goldbach Group hat im vergangenen Jahr sowohl den Umsatz als auch den Gewinn steigern können. Ein wichtiger Treiber für das Unternehmen ist das TV-Geschäft. Nötig war die Reorganisation des Bereichs Marketing Services.

Die Werbevermarkterin Goldbach Group setzte im vergangenen Jahr 496 Mio. Franken (463,8 Mio. Euro) um, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Dies entspricht einem Wachstum von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Reingewinn erhöhte sich um 25,1 Prozent auf 8,8 Mio. Franken (8,2 Mio. Euro) und das Betriebsergebnis (EBITDA) konnte aufgrund der höheren Umsätze und reduzierter Betriebskosten auf 32,5 Mio. Franken gesteigert werden (+15,6 Prozent).

TV-Geschäft als Wachstumstreiber

Ein bedeutender Teil des Umsatzwachstums ist gemäß Mitteilung im TV-Geschäft auszumachen, da Goldbach ihr Senderportfolio wie bereits in den vergangenen Jahren mit "zielgruppenspezifischen Spartensendern" ausbaute. Das Unternehmen konnte zudem die Verträge mit RTL Deutschland sowie SevenOne Media (Schweiz) AG vorzeitig verlängern.

In diesem Geschäftsbereich konnte das Unternehmen ein deutliches Wachstum von 8,2 Prozent erzielen, und das obwohl die Fußballeuropameisterschaft und die olympischen Sommerspiele hauptsächlich auf öffentlich-rechtlichen Sendern übertragen wurden. Im Radio-Geschäft betrug das Wachstum 1 Prozent.

Auf den Wachstumspfad zurückgekehrt ist das Unternehmen mit dem Online-Geschäft nach dessen Repositionierung: Der Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahr um 14,5 Prozent erhöht werden, wobei die Video-Werbung gemäß Mitteilung der wesentliche Treiber war.

Verlust bei Marketing Services

Nach wie vor nicht zufrieden ist das Unternehmen mit dem Bereich Marketing Services, wo sich der Umsatz um 16,2 Prozent auf 29,7 Mio. Franken reduziert hat. Der Verlust betrug 2 Mio. Franken (EBITDA). Bereits im ersten Semester 2016 wurde dieses Segment umfassend reorganisiert. Unter anderem baute Goldbach Stellen ab. Zudem hat sich das Unternehmen aus der Entwicklung von komplexen E-Commerce-Plattformen zurückgezogen und die entsprechende Geschäftseinheit verkauft.

In Deutschland erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 8,2 Mio. Franken. Dies entspricht einem Wachstum von 167 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Entwicklungen in Österreich betrachtet Goldbach positiv. Dort wurde ein um 4,3 Prozent gesteigerter Umsatz von 13 Mio. Franken erwirtschaftet.

Der Verwaltungsrat wird an der Generalversammlung im April beantragen, die Dividende auf 1,20 Franken pro Aktie zu erhöhen. Zudem schlägt er vor, die zwei auf die Generalversammlung hin frei werdenden Sitze im Verwaltungsrat vorerst vakant zu lassen. (APA, sda, 7.3.2017)