Siegfried Nagl verhandelt für Graz einen Pakt mit der FPÖ.

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Graz – Jetzt geht es noch ums Eingemachte, um die Finanzen und die Ressorts, aber de facto scheint eine schwarz-blaue Koalition in Graz bereits auf Schiene zu sein.

Beide Parteien haben sich ein Schweigegelübde auferlegt. "Wir kommentieren den Verlauf und die Inhalte der Verhandlungen nicht", heißt es aus dem Büro des FPÖ-Chefverhandlers, Mario Eustacchio.

Zumindest so viel ist im Rathaus durchgedrungen: Eustacchio will auf alle Fälle seinen Titel ändern und statt des Stadtrates in Zukunft den Vizebürgermeister vorne stehen haben. Dieser stünde an sich der Form nach der KPÖ als zweitstärkster Partei zu. Diese jedenfalls bangt um das Fundament ihres bisherigen politischen Erfolges: um das Wohnressort. Informationen, dass die FPÖ dieses Schlüsselressort als zentrale Forderung in die Verhandlungen mit Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) einbringen wird, wurden bis heute nicht dementiert. "Das ist schon ein schlechter Stil, dass man uns als Partei, die ein Ressort gut geführt hat, dieses wieder wegnehmen will und wir im Gegenzug womöglich das Verkehrsressort bekommen. Damit wir uns dort die Zähne ausbeißen", sagt KPÖ-Chefin Elke Kahr.

Die Grünen – so zumindest Überlegungen bei Verhandlern – sollen das Sozialressort übernehmen. "Wir wären in jedem Fall bereit, das Sozialressort zu übernehmen. Und das Umweltressort", sagt Grünen-Chefin Tina Wirnsberger. Nagl will noch diese Woche den Verhandlungsstand mitteilen. (Walter Müller, 7.3.2017)