Panama-Stadt Die Entfernung eines gutartigen Hirntumors bei Panamas inhaftiertem Ex-Diktator Manuel Noriega ist doch nicht so reibungslos verlaufen, wie zunächst berichtet. Er musste sich am Dienstag nach einer Hirnblutung einer zweiten Operation unterziehen. Sein Zustand sei "kritisch", er habe eine große Hirnblutung, sagte seine Tochter Lorena Noriega Journalisten vor dem Spital, in dem er operiert wurde. Der Ex-Diktator wurde in ein künstliches Koma versetzt.

Auch Noriega Anwalt Ezra Angel hatte nach der Operation zunächst gesagt, der Eingriff sei erfolgreich gewesen, um dann Journalisten zu sagen, Noriega müsse noch einmal operiert werden, sein Leben sei in Gefahr.

Der 83-jährige Noriega regierte Panama von 1983 bis 1989. Obwohl er zunächst für den US-Geheimdienst CIA tätig war, beendete eine US-Invasion in Panama sein brutales Regime, das sich auch über Drogenhandel finanzierte.

In den USA saß er wegen Drogenhandels und Geldwäsche 20 Jahre lang und dann in Frankreich noch einmal fast zwei Jahre wegen ähnlicher Delikte im Gefängnis. Frankreich lieferte Noriega schließlich 2011 nach Panama aus. Dort ist er unter anderem wegen des Verschwindens von Oppositionellen während seiner Herrschaft inhaftiert. (APA/Reuters, 8.3.2017)