Paris – Duftwässerchen mit Zusätzen von angeblich aphrodisierender Wirkung machen offenbar doch nicht schwach: Einer aktuellen Studie in der Fachzeitschrift "Royal Society Open Science" zufolge haben mit Pheromonen angereicherte Parfüms keine lockende Wirkung auf mögliche Sexualpartner.

Es geht dabei um die Stoffe Estratetraenol (EST) und Androstadienon (AND), zwei Komponenten oft teurer Parfüms, die damit werben, bei Frauen beziehungsweise Männern die Anziehungskraft auf das andere Geschlecht zu erhöhen. Die Forscher an der Universität von West-Australien testeten EST und AND an 94 heterosexuellen Frauen und Männern.

Der Versuch

In einem ersten Versuchsschritt wurden die Probanden gebeten, aus männlichen und weiblichen Computerfotos zusammengesetzte geschlechtsneutrale Gesichter einem Geschlecht zuzuordnen. In einem zweiten Versuch mussten die Teilnehmer Gesichter nach Attraktivität ordnen und angeben, ob sie der jeweiligen Person einen Seitensprung zutrauten. Der Einsatz der Stoffe EST und AND habe in beiden Versuchen keine Auswirkungen auf die Entscheidungen gehabt, schrieben die Wissenschafter.

Aus älteren Studien – nicht zuletzt solchen aus den Laboren von Parfüm-Herstellern – sind gegenteilige Ergebnissen bekannt. Es gebe jedoch keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass EST ein weiblicher und AND ein männlicher Lockstoff sei, heißt es in der neuen Studie. (APA, red, 8. 3. 2017)