Washington/Damaskus – Die USA verstärken ihre militärische Unterstützung für die Offensive auf Raqqa, die Hochburg der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. 400 zusätzliche US-Soldaten würden entsandt, um die verbündeten kurdischen und arabischen Kämpfer zu unterstützen, sagte der US-Oberst John Dorrian am Donnerstag in Bagdad.

Die zusätzlichen Soldaten gehören nach seinen Angaben unter anderem zu einer mit Haubitzen ausgerüsteten Einheit der Marineinfanterie. Bisher hatte Washington bereits rund 500 Soldaten zur Unterstützung der kurdisch-arabischen Rebellenallianz Demokratische Syrische Kräfte (SDF) im Einsatz, darunter Spezialkräfte, Ausbilder und Sprengstoffexperten. Die US-Soldaten helfen außerdem bei der Koordinierung der Luftangriffe der US-geführten Militärallianz.

Die SDF-Rebellen sind nur noch wenige Kilometer vom nordsyrischen Raqqa entfernt, das als "Hauptstadt" des IS gilt. Mossul, die Hochburg der Miliz im Irak, ist unterdessen bereits in großen Teilen von der dortigen Regierungsarmee zurückerobert worden, die ebenfalls von den USA militärisch unterstützt wird.

Dem IS waren bereits in der letzten Phase der Amtszeit von US-Präsident Barack Obama große Teile seines Territoriums wieder entrissen worden. Nachfolger Donald Trump hat angekündigt, den Kampf gegen die Miliz zu verstärken.

Ein ranghoher US-Kommandant plädierte am Donnerstag dafür, auch das Militärengagement in Afghanistan wieder zu verstärken. Im Kampf gegen die radikalislamische Taliban sei eine deutliche Aufstockung der US-Truppen notwendig, damit die Beratungs- und Ausbildungsmission effizienter werde, sagte der Kommandant des unter anderem für Afghanistan zuständigen US-Zentralkommandos, General Joseph Votel, bei einer Senatsanhörung.

Derzeit sind 13.300 NATO-Soldaten in Afghanistan stationiert, etwa die Hälfte davon stellen die USA. Insgesamt befinden sich 8400 US-Soldaten in dem Land, darunter auch Spezialkräfte, die unabhängig von der NATO gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida und den IS kämpfen. (APA, 9.3.2017)