A1 hat Hot schon früh als Bedrohung ausgemacht.

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Diesmal hat es etwas länger als üblich gedauert. Nachdem der Mobilfunk-Diskonter Hot am Dienstag einen seiner Tarife aufgewertet hat, zieht nun auch die A1-Billigschine Yesss nach und bietet ein vergleichbares Angebot an. So gibt es im Tarif "complete LTE L" 4 GB LTE-Daten (bis 50 Mbit/s) sowie 1.000 SMS/Minuten um knapp zehn Euro pro Monat. Normal reagiert Yesss schneller.

A1 hat Hot schon früh als Bedrohung ausgemacht und liefert sich seit fast zwei Jahren ein Match mit dem Newcomer. Senkt dieser seine Preise für seine Tarife oder erhöht die Internetgeschwindigkeit seiner Produkte, dann zieht Yesss nach.

Erzfeinde

Yesss und Hot sind so etwas wie die Erzfeinde auf dem heimischen Mobilfunkmarkt, seit der Lebensmittelhändler Hofer seinen langjährigen Partner Yesss vor die Tür setzte, um mit Hot Anfang 2015 ein eigenes Angebot zu starten. Auch zielen beide Marken auf die gleiche Zielgruppe ab.

Sieger bei Anbieterwechslern

Trotz Gegenwind konnte Hot knapp 700.000 aktive Kunden gewinnen, wie Firmenchef Michael Krammer am Dienstag vor Journalisten sagte. Mittelfristig strebt Krammer eine Million Kunden an. Die Richtung dorthin stimmt, wie Zahlen des Marktforschers GfK zum Gesamtmarkt 2016 zeigen: Von den 277.000 Anbieterwechseln im Vorjahr sind rund 40 Prozent auf Hot entfallen (exklusive Datentarife). Lediglich Hot habe am Markt zulegen können, so Krammer mit Verweis auf GfK.

Roaming

Im Sommer, wenn das Roaming innerhalb der EU fällt, würden dann die Karten neu gemischt. Bei Hot werde es jedenfalls keine Tarife geben, mit denen Kunden im Ausland kein Datenroaming durchführen könne – wie dies letztens T-Mobile mit seinem neuen Tarif "Die Wie-Ich-Will-Sim" getan hat, sagte Krammer.

"Das ist eine klare Benachteiligung für jene, die für den Wettbewerb sorgen"

Für Krammer ist die EU-Roamingverordnung mit dem Grundsatz "Roam like at Home" der "absolut richtige Schritt" – nur leider total intransparent. "Das ist eine klare Benachteiligung für jene, die für den Wettbewerb sorgen" sagte er. Denn die jetzigen, von der EU regulierten Einkaufspreise, wären um den Faktor vier zu hoch und würden nur die großen, multinationalen Telekomkonzerne bevorteilen, die sich die Einkaufspreise intern verrechnen. "Für die ist das rechte Tasche – linke Tasche", so Krammer.

Hot-Kunden seien im Schnitt eine Woche im Jahr im Ausland, diese Woche würde dann dem Mobilfunker– bei Datennutzung durch den Kunden – Mehrkosten von sieben bis 25 Euro verursachen. (sum, APA, 10.3. 2017)