Im gleichnamigen Film von Ridley Scott stellen die "Blade Runner" eine Reihe von Fragen, um herauszufinden ob sie einen echten Menschen oder einen Replikanten vor sich haben. Etwas komplexer ist der Online-Test von Forschern der University of Southern California und der Indiana University für Twitter-Accounts. "Bot or Not" analysiert, ob hinter einem Account ein echt twitternder Mensch steht oder ob es sich um einen Bot handelt.

48 Millionen Bots

Laut einer aktuellen Untersuchung der Forscher dürfte es sich bei neun bis 15 Prozent aller Twitter-Accounts um Bots handeln. Bei 319 Millionen aktiven Nutzern pro Monat sind das bis zu 48 Millionen Profile. Und selbst das ist für die Forscher noch eine konservative Schätzung – wie sie "CNBC" sagen – da es sehr komplexe Bots gebe, die in ihrem Test als Menschen durchgehen könnten. Für die Studie wurden zahlreiche Parameter herangezogen – unter anderem Follower, Inhalte, Gefühlslage und der zeitliche Abstand zwischen den einzelnen Tweets.

Szene aus "Blade Runner"
Movieclips

Selbst schätzt Twitter die Zahl der Bots niedriger ein – von 8,5 Prozent ist die Rede. Derartige Accounts seien nicht grundsätzlich etwas schlechtes, hätten aber oft einen schlechten Ruf, kommentiert eine Sprecherin des Konzerns. Viele seien nützlich – etwa solche, die automatisch bei Naturkatastrophen warnen oder im Kundensupport. Die Studienautoren selbst verweisen auch auf Bots, über die News oder andere Publikationen automatisch verbreitet werden. Die Kehrseite der Medaille sind schädliche Anwendungen, terroristische Propaganda und Social Bots, mit denen Wahlkämpfe manipuliert werden sollen. (red, 13.3.2017)