Abuja – Muhammadu Buhari, der frühere Militärdiktator und seit 2015 gewählte Präsident Nigerias, hat am Montag wieder die Amtsgeschäfte übernommen. Vergangenen Freitag war er nach siebenwöchiger medizinischer Behandlung in England in die Hauptstadt Abuja zurückgekehrt, hatte aber ausrichten lassen, er brauche noch Zeit zur Erholung.

Nigerianischen Medien zufolge hat Vizepräsident Yemi Osinbajo, der die Amtsgeschäfte des 74-jährigen Präsidenten während dessen Abwesenheit geführt hatte, Montagmittag zu einem ausführlichen Gespräch getroffen, um ihn über die Vorgänge während dessen Abwesenheit zu informieren. Doch Zweifel bleiben: Die Regierung machte keine Angaben über den Gesundheitszustand und mögliche Krankheiten des Staatschefs.

Der bevölkerungsreichste Staat Afrikas mit 192 Millionen Einwohnern ist starken Umweltzerstörungen durch die Ausbeutung von Rohstoffen ausgesetzt und wird regelmäßig von ethnisch-religiösen Konflikten erschüttert. Besonders stark leidet das Land unter dem blutigen Kampf zwischen Regierungstruppen und der sunnitisch-islamistischen Terrormiliz Boko Haram, die im muslimisch geprägten Norden Selbstmordattentate verübt und Personen verschleppt. Mitte Jänner hatte ein versehentlich ausgeführter Luftangriff der Regierung auf ein Flüchtlingslager, der eigentlich einem Rückzugsort der Islamisten gegolten hatte, mehr als 230 Tote gefordert.

Muhammadu Buhari hatte 1983 den demokratisch gewählten Präsidenten Shehu Shagari gestürzt und Nigeria zwei Jahre lang autoritär regiert, bis er 1985 selbst bei einem Palastputsch gestürzt wurde. Seit der einsetzenden Demokratisierung 1999 kandidierte er bei allen Wahlen für das Amt des Präsidenten, 2015 siegte er über seinen Vorgänger Goodluck Jonathan. (red, 13.3.2017)