Den Grundstein für die Gesundheitskompetenz der Kinder legen die Eltern.

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Trier – Wer gelernt hat, auf seinen Körper zu achten, hat gute Chancen, gesund durchs Leben zu gehen. Das ist die einhellige Meinung von Experten, die vergangene Woche am Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation in Trier ihre Forschungsergebnisse präsentierten.

Demnach wird der Grundstein für gesundheitsbewusstes Verhalten schon in den frühen Lebensjahren gelegt. Das heißt: Das Verhalten von Kindern wird "zunächst durch die Eltern bestimmt", betont etwa Orkan Okan von der Universität Bielefeld. "Sie sind die erste Quelle, wenn es darum geht, Informationen zu bekommen", ergänzt Christiane Firnges vom Robert-Koch-Institut.

Medien machen Gesundheit

Das ändert sich im Jugendalter, betonen die Experten: "Wenn Teenager zu Krankheiten etwas googeln, schauen sie sich die obersten Treffer an und denken, das seien die wichtigen." Entscheidend wäre es jedoch zu schauen, von wem die Informationen stammen, ob es sich um eine seriöse Quelle handelt. "Diese Bewertung hat etwas mit Medienkompetenz zu tun. Und die muss erworben werden", so Firnges.

Dass der richtige Umgang mit Medien auch ein zentraler Faktor für die Gesundheitskompetenz darstellt, betont auch Maija-Leena Huotari von der University of Oulu in Finnland: "Auch ganz allgemeine Fähigkeiten wie Lesen und überhaupt der Zugang zu Medien bestimmen die Gesundheitskompetenz mit."

Selbst aktiv werden

Neben dem Bewerten von Informationen spielt aber auch das Handeln eine entscheidende Rolle. Das heißt, nicht nur zu wissen, was dem eigenen Körper gut tut, sondern auch aktiv zu werden. Diese Verhaltensänderung brauche mitunter Zeit, sagt Sonia Lippke von der Jacobs University Bremen. Der innere Schweinehund müsse bei vielen erst einmal überwunden und sportliche Aktivität in den Alltag eingebaut werden. "Regelmäßige Bewegung und ein angemessenes Körpergewicht sind jedoch wichtig, um langfristig etwas für die Gesundheit zu tun", so Lippke. Klingt einfach, ist es aber häufig nicht. (red, 14.3.2017)