Der Inlandsabsatz lag erstmals über neun Millionen Hektoliter Bier.

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Wien – Pro Kopf haben die Österreicher im Vorjahr 103,2 Liter Bier getrunken und damit etwas weniger als 2015 (104 Liter). Dank wachsender Bevölkerung ist trotzdem der gesamte Inlandsabsatz leicht gestiegen, auf erstmals mehr als neun Millionen Hektoliter. Nur in Tschechien wird traditionell pro Kopf mehr Bier getrunken.

Die österreichischen Brauereien produzierten 9,2 Millionen Hektoliter Bier, 2,3 Prozent mehr als 2015, sowie 0,3 Millionen Hektoliter alkoholfreies Bier (plus 2,9 Prozent). 0,9 Millionen Hektoliter Bier gingen in den Export, 8,3 Millionen wurden in Österreich verkauft. Dazu kamen noch rund 0,7 Millionen Hektoliter Importbier.

Lager vor Vollbier

Das Standardbier der Österreicher ist ein Lager/Märzen (5,4 Mio. Hektoliter/60 Prozent) gefolgt von sonstigem Vollbier (1,3 Mio. hl/14,4 Prozent). Spezialbiere legten zwar um vier Prozent zu, stehen aber erst bei 325.000 hl. Außerdem trinken die Österreicher 468.000 hl Radler und 368.000 hl Schankbier, beide Kategorien sind aber deutlich rückläufig. Leichtbier schmeckt den Österreichern nicht – nach einem Rückgang von mehr als einem Drittel flossen nur mehr 6.200 hl.

Brauereien-Obmann Sigi Menz wies am Dienstag darauf hin, dass es mehr als 1.000 österreichische Biere gebe. Die Zahl der Braustätten stieg im Vorjahr um fast zehn Prozent auf 235, 1990 waren es nur 63. Und auch die Ausbildung laufe auf Hochtouren, "Österreich hat in Europa das umfassendste Ausbildungsangebot zum Biersommelier", berichtet Menz.

Nur in Österreich gebe es eine dreistufige Ausbildung "vom Bier-Jungsommelier über den Biersommelier bis zum Diplom-Biersommelier". Diplom-Biersommeliers gebe es 320, damit habe Österreich weltweit die höchste Dichte. Menz sieht "die Anerkennung von Bier als wertvolles Kulturgut" wachsen. (APA, 14.3.2017)