Christoph Vavrik bezeichnete die Adoption von Kindern durch Homosexuelle als "Abartigkeit".

Foto: apa/Hochmuth

Wien – Eigentlich haben die Neos schon im November angekündigt, dass ihr Abgeordneter Christoph Vavrik nach scharf kritisierten Aussagen über Homosexuelle aus dem Parlament ausscheiden wird. Im Jänner hieß es dann, Vavrik müsse noch einige "Dinge für sich ordnen", werde aber "zeitnah" zurücktreten. Mitte März sitzt Vavrik immer noch im Klub der Neos. "Derzeit wird an einer Übergangsregelung gearbeitet", sagt ein Sprecher zum STANDARD. Es werde jedenfalls "nicht mehr sehr lang dauern". Auf Twitter hieß es von Seiten der Partei, dass der Wechsel noch im ersten Quartal passieren werde.

Vavrik hatte zu einem Artikel über eine Adoption durch ein homosexuelles Paar auf Facebook gepostet: "Künftige Zivilisationen werden auf solche gesellschaftlichen Abartigkeiten mit demselben Unverständnis blicken wie wir auf die Sklaverei." Die Neos sahen darin eine "massive verbale Entgleisung, von der wir uns distanzieren und die wir auch sehr bedauern".

Zwang zum Auszug nicht möglich

Vavriks Nachfolgerin könnte Daniela Schwarz werden, sie wäre die Listennächste. Ihr Einzug ins Parlament sei aber noch nicht fix, sagt ein Sprecher. Zum Auszug aus dem Parlament können die Neos ihren Abgeordneten aufgrund des freien Mandats nicht zwingen. Er könnte nur aus dem Klub ausgeschlossen werden, was ihn zu einem "wilden" Abgeordneten machen würde. Einen Parteiausschluss wollten die Neos bisher nicht andenken; es gebe eine Vereinbarung mit Vavrik, und man vertraue darauf, dass er diese einhalte. (koli, 14.3.2017)